Das Indianerreservat Blue Lake Rancheria in Kalifornien setzt alles daran, die strengen Energiesparauflagen des US-Bundesstaates zu erreichen, möglichst sogar zu übertreffen. In der Vergangenheit hat die Selbstverwaltung, die mit Universitäten zusammenarbeitet, bereits eine Reihe von Verbesserungen zur Effizienzsteigerung erreicht. Dazu zählt ein 2009 gebautes Hotel, das 17 Prozent weniger Energie verbraucht als ursprünglich veranschlagt. Ebenso der Austausch von Glühbirnen gegen Leuchtdioden, eine Maßnahme, die den Stromverbrauch für die Beleuchtung um bis zu 80 Prozent reduziert. Insgesamt reduzierte sich der Energieverbrauch in den vergangenen Jahren um 35 Prozent.


Siemens macht Indianerreserva autark

Jetzt kommt der nächste Schritt. Der Münchner Elektrokonzern Siemens, der in den USA ein starkes Standbein hat, baut ein so genanntes Mikrogrid auf, ein Stromnetz, das das Reservat versorgt, ohne dass Energie von außen eingespeist werden muss. Das Reservat wird energieautark. Strom liefern ein Solarkraftwerk mit einer Spitzenleistung von 500 Kilowatt und eine Biogasanlage, deren Produkt in einem Motor verfeuert wird. Dieser treibt einen Generator an. Zusätzlich ist eine Batterie in das Netz integriert, die 950 Kilowattstunden bereitstellt.


Das Netz entscheidet selbstständig, wie die einzelnen Energieerzeugungen gefahren werden. Dabei hilft eine integrierte Wetterprognose. Außerdem lernt das System ständig dazu, sodass es nach kurzer Zeit weiß, wann wie viel Strom benötigt wird. Wenn alle Möglichkeiten, erneuerbare Energien zu nutzen, etwa bei länger anhaltender Bewölkung oder Mangel an Biomasse, schaltet das Netz Dieselgeneratoren zu. Damit ist die Gefahr eines totalen Stromausfalls gebannt.
Versorgt werden neben Wohnhäusern ein Hotel, ein Casino, öffentliche Gebäude und Einrichtungen des Roten Kreuzes. Im Frühjahr 2016 soll das System in Betrieb gehen

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