Der japanische Wissenschaftler Eijiro Miyako sah einst im Fernsehen eine Dokumentation über das Bienensterben und die damit verbundenen Problematiken für die Pflanzenwelt. Dies inspirierte ihn dazu, sich mit einigen Kollegen zusammenzutun und eine technische Lösung zu entwickeln. Tatsächlich gelang es den Forschern des „National Institute of Advanced Industrial Science and Technology“ erstmals eine Drohne zu entwickeln, die Pollen von Pflanzen aufnehmen und wieder abgeben kann. Ganz bewusst ging es aber nicht darum, die bestehenden Bienenpopulationen zu ersetzen. Vielmehr sollen diese in Problemgebieten ergänzt und unterstützt werden. Bis die Technik allerdings in der Lage sein wird, dieselbe Leistung zu erbringen wie natürliche Bienen, dürfte noch einiges an Zeit vergehen.


Künstliche Intelligenz soll die Eigenständigkeit ermöglichen

Bisher haben die Wissenschaftler eine G-Force PXY CAM Drohne auf der Unterseite mit Tierhaaren und einem speziell entwickelten Gel versehen. Fliegt die Drohne nun von Pflanze zu Pflanze wird dadurch der Bestäubungsvorgang in Gang gesetzt. Allerdings muss der Flug selber noch von einem Menschen gesteuert werden, was extrem aufwendig und ineffizient ist. Die Forscher haben daher auch bereits weitergehende Pläne: So sollen in nächster Zeit ein GPS-Sender, eine hochauflösende Kamera und künstliche Intelligenz integriert werden, sodass die Drohnen langfristig von alleine von Pflanze zu Pflanze fliegen kann. Außerdem muss die Drohne noch lernen, bei einigen Pflanzen auch in die Blüte hinein zu kommen, um die Pollen aufzunehmen.


Bienen sind die besseren Roboter

Abgesehen von den noch zu lösenden technischen Aspekten ist zudem die Frage zu stellen, ob es wirklich sinnvoll ist, Drohnen einzusetzen, um die Arbeit von Bienen zu übernehmen. Denn die Tiere sind nicht nur extrem gut, in dem was sie tun, sondern verrichten ihre Aufgabe für den Menschen auch noch komplett kostenlos. Die Produktion einer Bestäubungsdrohne hingegen würde wohl mit etwa 100 Dollar pro Exemplar zu Buche schlagen. Vermutlich wäre es daher deutlich kosteneffizienter endlich effektive Maßnahmen zum Erhalt der Bienenpopulationen zu ergreifen. Zumal Bienen logischerweise auch biologisch abbaubar sind, was man von den allermeisten Drohnen bisher nicht behaupten kann. Auch unter umwelttechnischen Aspekten kann die Bienendrohne also nicht mit dem Original mithalten.

Via: Inhabitat

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