Plastikmüll ist generell ein Problem, aber kein Ökosystem ist so sehr betroffen wie die Ozeane. Jedes Jahr kommen zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen hinzu. Eine eventuelle Lösung kommt nun ebenfalls aus dem Meer: Designer aus den Niederlanden haben eine Art Bioplastik aus Algen entworfen, das mit einem 3D-Drucker zu allen möglichen Gegenständen verarbeitet werden kann. Eric Klarenbeek und Maarje Dros hoffen, eine grüne Alternative zu Plastik gefunden zu haben.


Algen statt fossiler Brennstoffe

Die beiden Designer haben Algen kultiviert, die sie dann trocknen und in ein flüssiges Bioplastik verarbeiten, das sie in einem 3D-Drucker verwenden können. Das Algen-Polymer kann zu allen möglichen Produkten weiterverarbeitet werden – von Shampooflaschen über Geschirr hin zu Mülleimern. Da Algen in großen Mengen gezüchtet werden können, könnte der Prozess eines Tages Plastikprodukte verdrängen, für die bei der Herstellung fossile Brennstoffe verwendet werden.


Algae is equally interesting for making biomass because it can quickly filter CO2 from the sea and the atmosphere. Everything that surrounds us – our products, houses and cars – can be a form of CO2 binding. If we think in these terms, makers can bring about a revolution. It’s about thinking beyond the carbon footprint: instead of zero emissions we need ‘negative’ emissions“, so die beiden Designer.

Klarenbeek und Dros haben außerdem weitere Polymere aus organischen Stoffen hergestellt, darunter aus dem Myzel von Pilzen, aus Kartoffelstärke und aus den Schalen von Kakaobohnen. Jedes dieser Polymere eignet sich als Grundstoff für den 3D-Drucker.

Produkte aus der 3D-Bäckerei

Das Ziel der beiden Designer ist eine Art Kette lokaler Geschäfte mit 3D-Druckern, wo Kunden sich auf Wunsch und bei Bedarf Objekte drucken können. Sie nennen das Projekt die „3D-Bäckerei“.

„“Our idea is that in the future there will be a shop on every street corner where you can ‚bake‘ organic raw materials, just like fresh bread. You won’t have to go to remote industrial estates to buy furniture and products from multinational chains. 3D printing will be the new craft and decentralised economy“, so Klarenbeek.

Klarenbeek begann bereits vor sechs Jahren, in seiner Zeit an der Design Academy Eindhoven, mit Myzel zu arbeiten. Diese Arbeit führte dazu, dass er mit einem 3D-Drucker den ersten Stuhl aus lebenden Pilzen druckte. Das Studio von Klarenbeek und Dros tat sich dann mit der Firma Ecovative zusammen und entwickelte eine kommerzielle Linie mit Myzen-Produkten namens Krown. Diese erlaubt es den Nutzern, eigene Lampen oder Tische wachsen zu lassen.

via Dezeen

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