Um Videos beispielsweise bei Youtube oder Facebook hochladen zu können, werden Server benötigt. Diese Server wiederum verbrauchen Strom. Wie viel Strom das Internet jedoch konkret verbraucht, ist bisher noch nicht bekannt gewesen. Das Team von SciShow ist dieser Frage jedoch im Rahmen eines ganz ansehnlichen Youtube-Clips nachgegangen.


Das Internet verschlingt hunderte Milliarden Kilowattstunden im Jahr

Allein in den USA haben Datencenter im Jahr 2013 91 Milliarden Kilowattstunden Strom verschlungen. Hochrechnungen für das Jahr 2020 ergeben einen Verbrauch von unglaublichen 140 Milliarden Kilowattstunden Strom. Das ist eine stolze Zahl, die es jedoch in den Griff zu bekommen gilt. Dass der Strombedarf in den nächsten Jahren weiter steigt, ist sicher unbestritten. Die Frage ist allerdings, wie sauber der benötigte Strom wird? Unternehmen wie Apple und auch Google gehen mit gutem Vorbild voran uns setzen bei dem Betrieb der riesigen Datencenter vermehrt auf Solar- und Windstrom. Apple wurde zuletzt auch von Greenpeace für die Umweltfreundlichkeit gelobt. Dem aktuellen Umweltreport des Konzerns zufolge ist der iPhone Fertiger bereits zu 87 Prozent grün.


Server und Datencenter sind ein Dauerbrenner, wenn es darum geht den Stromverbrauch des Internets zu reduzieren. Schließlich werden die riesigen Datenspeicher oftmals gar nicht vollends ausgelastet. Einige Server stehen einfach nur herum und warten darauf, dass Abfragen stattfinden. Während dieser Zeit müssen die Server jedoch stets gekühlt werden. Und ie Kühlung verschlingt Strom.

SciShow zum Stromhunger des Webs

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IT-Unternehmen benötigen eine Menge Strom

Wäre das Internet ein Land, hätte es einer Studie von Greenpeace zufolge weltweit gesehen den sechstgrößten Stromverbrauch. Für die Deckung des Energiebedarfs deutscher Rechenzentren würden beispielsweise vier mittelgroße Kohlenkraftwerke benötigt. Weltweit müssten 25 Atomkraftwerke rund um die Uhr Strom produzieren um den Hunger des Internets stillen zu können. Viele IT Unternehmer benötigen so viel Strom wie eine Stadt. So gab die New York Times einmal bekannt, dass Datenzentren von Google allein so viel Strom verbrauchen wie eine Stadt mit 200.000 Einwohnern.

Als einer der Hauptgründe für den wachsenden Strombedarf des Internets, wird das Cloud-Computing genannt. Die virtuellen Speicher nehmen weiter zu und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Schließlich kann man seine Daten bequem in der Wolke speichern und von überall auf der Welt darauf zu greifen. Physische Speicher wie Festplatten oder USB-Sticks werden nach und nach von den Clouds abgelöst. Clouds selbst sind jedoch wieder auf physischen Speichern in Form der Server abgelegt. Also doch gar nicht so wolkig, wie einem vorgegaukelt wird.

Strom sparen durch mehr Effizienz

Um in Zukunft mehr Strom und somit auch Geld sparen zu können, arbeiten die großen Unternehmen zunehmend daran, die Rechenzentren effektiver zu machen. Hier setzt man vor allem bei der Optimierung des Wirkungsgrads der Server an. Um neue Server effizienter zu gestalten, muss vor allem bei der Kühlung angesetzt werden, diese verschlingt schließlich 40 Prozent der Energie, bei einem Betrieb eines Servers. Dank der modernen Technik müssen die Server nicht mehr so stark gekühlt werden, schließlich kann mittlerweile höheren Temperaturen stand gehalten werden.

Ein weiterer Punkt ist die effizientere Auslastung der Server. Stromsparpotential bestünde dann, wenn sich die Leistung der Server an die IT-Last angleichen würde. Wird ein Server kaum genutzt, dann könnte ein Teil in eine Art Stand-by-Modus gesetzt werden. Der Server verbraucht dann weniger Strom.

Der Zusammenschluss kleinerer Rechenzentren wäre ein weiterer Ansatzpunkt um den Stromverbrauch für das Internet zu reduzieren. Die Politik macht sich ebenfalls seit 2011 aktiv Gedanken um den Stromverbrauch des Internets in Zukunft zu zähmen. So wurde in diesem Jahr das das Forschungsprogramm „IT2Green“ vom Bundesministerium für Wirtschaft gestartet. Hier sollen neue Wege ausfindig gemacht werden um den Strombedarf effizienter zu gestalten und durch technische Fortschritte auszugleichen.

„Wir haben in dem ganzen IT-Bereich in der Regel alle ein bis zwei Jahre eine Verdoppelung der Nutzungsintensität von allen Ressourcen. Wenn wir keinen technologischen Fortschritt hätten, der die Effizienz steigert, würde sich der Energieverbrauch durch die Nutzung von Internetanwendung alle ein bis zwei Jahre verdoppeln“, so Clemens Rohde, der Teil der Forschungsgruppe ist.

Prognosen für die Zukunft sind jedenfalls ein ernst zu nehmendes Alarmsignal. Schließlich soll das Web schon 2030 so viel Strom verbrauchen, wie heute die ganze Weltbevölkerung. Computer-Ökologie ist dabei ein weiteres ziemlich wichtiges Bauteil im Hinblick auf Einsparungen von Energieressourcen. Auch hier sind die Forschungen an den technischen Universitäten jedoch schon gut voran gekommen.

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