Plastik ist gerade wegen seiner Widerstandsfähigkeit als Verpackungsmaterial beliebt. Eben diese Widerstandsfähigkeit ist es, die zum Problem wird, wenn die Verpackungsabfälle am Schluss im Meer landen. Die Menge an Plastikabfällen im Meer nimmt täglich zu, und die Ergebnisse sind erschreckend. Wissenschaftler des KTH Royal Institute of Technology in Schweden testen aktuell ein neues Filtersystem, das kleine Plastikteile mit Hilfe des Lichts der Sonne zersetzt.


Sauberes Wasser dank Sonnenlicht

Mikroplastikteile waren vor allem früher für die Konsistenz einiger Zahnpastas oder Seifen verantwortlich und sind nun ein Problem in den Ozeanen. Selbst in Tiefseegräben sind sie vorgedrungen. Die kleinen Plastikteile sind auch vor allem deshalb ein Problem, weil sie von Meeresbewohnern mit Nahrung aufgenommen werden können und so langsam die Nahrungskette im Meer vergiften.


„These plastics will start accumulating in the food chain, transferring from species to species, with direct adverse consequences to human population. Tackling plastic pollution at its source is the most effective way to reduce marine litter“, erklärt Joydeep Dutta vom KTH.

Filtersystem löst Mikroplastik auf

Plastik löst sich unter dem Einfluss von Sonnenlicht normalerweise in einem Prozess namens photokatalytischer Oxidation auf. Dies kann jedoch viele Jahre dauern. Das Team vom KTH entwickelte zusammen mit einer schwedischen Firma namens PP Polymer AB eine Membran, die den Prozess beschleunigt. Diese Membran besteht aus Nanodrähten, die mit einem Halbleiter-Material überzogen wurden, das Sonnenlicht absorbieren und dessen Energie nutzen kann, um kleine Plastikteile aufzulösen. In der Praxis fängt ein Filtersystem mit dieser Membran die kleinen Plastikteile. Wenn dann Sonnenlicht auf das Material trifft, findet ein Elektronenaustausch mit Atomen des Plastiks statt, wobei dieses in CO2 und Wasser gesplittet wird. Dieser Vorgang beschleunigt die natürliche Zersetzung des Plastiks. Das Team macht jedoch bisher keine Angaben dazu, wie schnell die Zersetzung stattfindet.

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„The semiconductor material is able to excite the molecules and set off this process using the 40 percent of solar radiation that is visible light“, so Dutta. Erste Tests mit dem System sollen bereits diesen Monat beginnen. Dabei werden die Filter in den Abwasserrohren normaler Haushalte sowie in Wasseraufbereitungsanlagen eingesetzt.

Das Filtersystem ist Teil des Cleaning Litter by Developing and Applying Innovative Methods in European Seas (CLAIM) Programms, das bis 2021 für sauberes Wasser sorgen soll.

via KTH Royal Institute of Technology

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