Diabetiker, die regelmäßig ihren Blutzucker messen, nutzen oftmals einen kleinen mit einer Nadel versehenen Stick. Das Gerät wird am Finger angesetzt und piekst in die oberste Hautschicht um einen kleinen Bluttropfen aus dem Finger zu gewinnen, der wiederum mit dem Messgerät analysiert wird. Die Nadeln und auch die Messtreifen müssen nach einmaliger Verwendung ausgetauscht werden. In Zukunft könnte die Blutzuckermessung jedoch über ein Lasergerät durchgeführt werden. Zusammen mit seinem Team von der University of Leeds hat Prof. Gin Jose ein Gerät entwickelt, das GlucoSense getauft wurde und den Blutzucker ohne Bluttropfen einfach per Fingerauflegen misst.


Blutzuckermessung ohne Bluttropfen

Um mit dem GlucoSense den Blutzuckerspiegel zu messen, genügt es den Finger auf die dafür vorgesehene Stelle zu legen. Die Fingerspitze liegt dabei auf einem kleinen Glasfenster auf. In der Folge wird ein schwacher Laser aktiviert, der die Scheibe und die Hautschichten passiert und von Teilen des Bluts absorbiert und anderen Teilen wiederum durch die Scheibe zurück reflektiert wird. Die Oberfläche der Glasscheibe ist mit einer Fluoreszenz versehen. Je mehr Licht während der Blutzuckermessung reflektiert wird, desto heller leuchtet die Beschichtung. Ein im System integrierter Prozessor kann dann den Durchschnitt ermitteln und anhand der Leuchtintensität Rückschlüsse zulassen, wie viel Licht letztlich von der im Blut befindlichen Glukose absorbiert wurde. Dadurch kann der genaue Blutzuckerspiegel in weniger als 30 Sekunden bestimmt werden.


Werte in weniger als 30 Sekunden

Nachdem die ersten klinischen Tests abgeschlossen wurden, soll nun die nächste Phase eingeleitet werden. Geplant ist ein komerzieller Einsatz der neuen Messmethode. Einerseits soll ein Laptop-großes Gerät in den Handel kommen, zum anderen ist auch die Rede von einem tragbaren Device. Das tragbare Gerät soll zudem auch mit dem Smartphone verbunden werden können, und regelmäßige Messungen durchführen. Erreichen die Werte einen kritischen Bereich, erfolgt ein Alarm. Parallel dazu können die Werte, nach dem Einverständnis des Patienten, auch an den behandelnden Arzt übersendet werden.

Forscher an der Princeton University abreiten zusammen mit dem Frauenhofer Institut, Google und Microsoft ebenfalls an einer nicht-invasiven Methode, den Blutzuckerspiegel zu messen. Die Forscher setzen dabei auf Schweiß oder Tränen als Analyseflüssigkeit.

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