Unser westliches Nachbarland gilt als echtes Fahrrad-Eldorado, doch in der Hauptstadt dominiert optisch immer noch der PKW. Etwa 432.000 öffentliche Parkplätze prägen das Bild, über 250.000 befinden sich direkt links und rechts der Straße. Sogar der historische Stadtkern mit seinen romantischen Grachten ist voll davon – das soll sich nun ändern.


Bis 2025 sollen 11.200 Parkplätze verschwunden sein

Noch eine weitere Zahl sticht ins Auge: 133.000 aller Amsterdamer Parkplätze werden ab dem 1. Juli 2019 für Anwohner reserviert sein, davor waren es noch etwas mehr. Ab diesem Stichtag sollen dann jedes Jahr etwa 1.500 Anwohnerparkplätze im Stadtgebiet wegfallen und einem neuen Zweck zugeordnet werden. Neue Grünflächen werden entstehen, so die Stadtoberen, aber auch Radwege, verbesserte Ladezonen und breitere Fußwege. Bis 2025 hofft man darauf, dass bereits 11.200 Anwohnerparkplätze verschwunden und entsprechend überarbeitet sind.


Bestehende Parkausweise werden nicht weggenommen

Den Anwohnern werden die Parkausweise nicht einfach weggenommen: Jeder, der ein solches Dokument besitzt, darf es erst einmal behalten. Doch bei Sterbefällen, Weg- und Umzügen sowie Fahrzeugabmeldungen werden keine neuen Ausweise ausgestellt, der Parkplatz verfällt einfach. Die Wartezeit für einen neuen Parkplatz soll im Jahr 2026 zwei Jahre betragen, heute erhält quasi jeder Antragsteller bei Berechtigung sofort einen Ausweis. Die Stadtverwaltung erhofft sich dadurch, dass die Frage: »Wie verträglich ist es, im dichten Stadtverkehr einen PKW zu nutzen?« mehr in den Fokus gerät. Die Amsterdamer werden sich jedenfalls reiflicher als zuvor überlegen, ob sie sich noch einen eigenen Wagen zulegen möchten oder nicht.

Die Parkgebühren für Nicht-Anwohner klettern gleichzeitig in immense Höhen: Im Zentrum steigen sie von 5,00 Euro auf 7,50 Euro pro Stunde. Es wird also eng für diejenigen, die in Amsterdam Autofahren und Parken möchten. Gleichzeitig freuen sich die Denkmalschützer darauf, die Kaimauern im historischen Kern endlich sanieren zu können und ihre Fundamente durch die Wegnahme von Parkflächen zu entlasten.

Quelle: zukunft-mobilitaet.net

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