Der Mars ist momentan in aller Munde. Gut, vielleicht nicht in aller Munde, aber wer sich für Weltraumforschung interessiert, der kam nicht an der Meldung vorbei, dass die NASA flüssiges Wasser auf dem roten Planeten gefunden hat. Nun hat die US-Weltraumbehörde Pläne für die permanente Kolonialisierung des Mars veröffentlicht.


Mars
Foto: Mars, Moyan Brenn, Flickr, CC BY-SA 2.0

Drei Schritte auf der Reise zum Mars

Die NASA hat ein 36 Seiten starkes Dokument veröffentlicht, das die Technologie und Infrastruktur darstellt, die nötig wäre, um Mars-Missionen Realität werden zu lassen. Dabei spricht die Behörde davon, dass das Ziel letztlich sei, unabhängig von der Erde zu sein. „Like the Apollo Program, we embark on this journey for all humanity. Unlike Apollo, we will be going to stay, heißt es in dem Bericht.

Laut der NASA besteht die Reise zum Mars aus drei großen Schritten. Anfangs sollen erdgebundene Experimente auf der Internationalen Raumstation ISS durchgeführt werden, um Geräte wie 3D-Drucker und Lebenserhaltungssysteme für die Mission zu testen. Momentan führen der Russe Mikhail Kornienko und der US-Amerikaner Scott Kelly einen Test durch, bei dem sie sich ein Jahr lang im All aufhalten.


Als nächsten Schritt wird die NASA mehrere Komponenten außerhalb des Erdorbits testen. Darunter ist auch ein Test der Space Launch System (SLS) Rakete, die die Menschheit zum Mars bringen soll, und des Orion-Raumfahrzeugs, das die Astronauten von der Erde wegbringen soll. Beide Systeme sollen am Ende des Jahrzehnts zusammen ins All fliegen, und in den 20er Jahren wird die NASA einen Asteroid einfangen und Astronauten zwischen der Erde und dem Mond darauf trainieren lassen.

Als letztes folgt der von der Erde unabhängige Schritt. Es gibt keinen festen Zeitplan, aber in den 2030er Jahren möchte die NASA Menschen in die Umlaufbahn des Mars bringen und letztendlich auch auf der Oberfläche landen lassen. “With humans on Mars, we will be able to advance science and technology in ways only dreamed of with current robotic explorers”, so die NASA.

Ein internationales Unterfangen

Die NASA betonte in ihrem Bericht außerdem, dass die Mars-Missionen ein Unterfangen der internationalen Gemeinschaft sein müssen. Die europäische ESA ist bereits in die Entwicklung des Orion-Raumfahrzeugs involviert und es wird erwartet, dass auch andere Länder wie Russland, Japan und vielleicht sogar China sich dem Vorhaben anschließen.

Der Erfolg einer solchen Mission hängt auch maßgeblich von der Finanzierung ab. Momentan hat die NASA jährlich ein Budget von fast 4 Milliarden US-Dollar für Entwicklungen im Bereich der bemannten Raumfahrt zur Verfügung, und wenn die ISS irgendwann in den nächsten 10 Jahren zwangsweise in den Ruhestand geht, werden weitere 4 Milliarden hinzukommen.

Mit der Entwicklung des SLS und des Orion-Raumfahrzeugs sowie extensiver Forschung im Bereich Langzeit-Raumreisen, Habitate und anderen Systemen verfolgt die NASA ihre Pläne für die kommenden Marsmissionen mit großer Entschlossenheit. Der Tag, an dem die Menschheit schließlich einen Fuß auf die Oberfläche des Mars setzen kann, wird in der Geschichte eine ähnliche, wenn nicht sogar größere Bedeutung haben als der 21. Juli 1969, als der Amerikaner Neill Armstrong als erster Mensch den Mond betrat.

1 Kommentar

  1. Melissa

    11. Oktober 2015 at 11:08

    interessant! 🙂

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