Viele Autofahrer dürften bereits einmal dazu aufgefordert worden sein, sich einer Kontrolle des Atems zu unterziehen. Zukünftig könnte es aber auch in Arztpraxen heißen: „Bitte einmal pusten!“. Denn in Zusammenarbeit zwischen japanischen Pharmafirmen, Universitäten und der Regierung ist es gelungen, ein Atemanalysegerät zu entwickeln, dass im Atem so genannte Biomarker erkennt. Der Ansatz ist dabei nicht neu: Bereits vor einigen Jahren wurde ein solches System zur Erkennung von Lungenkrebs vorgestellt. Die jetzt entwickelte Variante soll in der Diagnose allerdings deutlich weiter gehen. So sollen die Biomarker derart fein analysiert werden, dass auch die genaue Krebsart bestimmt werden kann. Teure und aufwendige Biopsien ließen sich so vermeiden.


Bauchspeicheldrüsenkrebs
Foto: Adenocarcinoma of Pancreas, FNA, Ed Uthman, Flickr, CC BY-SA 2.0

Die Analyse soll bis zum Jahr 2022 noch weiter verfeinert werden

Das Gerät selbst ist dabei kabellos und lässt sich mit einem Smartphone oder Tablet verbinden. Dort werden die Ergebnisse dann entweder tabellarisch oder graphisch dargestellt. Aktuell ist das Gerät bereits in der Lage, eine Krebserkrankung alleine am Geruch des Atems eines Patienten zu erkennen. Die japanischen Forscher haben allerdings festgestellt, dass unterschiedliche Krebserkrankungen sich auch unterschiedlich auf den Atem eines Patienten auswirken. Aktuell arbeiten sie daher daran, die Kalibrierung der Atemanalyse so zu verfeinern, dass konkrete Diagnosen möglich werden. Dafür wird allerdings noch etwas Zeit benötigt: Die Markteinführung ist für das Jahr 2022 geplant.

Biomarker werden auch bei Bluttests zur Krebserkennung analysiert

Biomarker stellen einen interessanten Ansatz zur Krebsfrüherkennung dar. Viele Forscher arbeiten daher bereits daran, diese im Blut nachzuweisen und so – im Rahmen der so genannten Liquid Biopsy – entsprechende Bluttests zu entwickeln. Die Idee dahinter ist dabei immer die selbe: Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto wahrscheinlicher ist eine erfolgreiche Behandlung. Die Vision der japanischen Pharmaentwickler ist es beispielsweise, dass zukünftig jeder zu Hause regelmäßig seinen Atem kontrollieren und bei Auffälligkeiten entsprechend früh einen Arzt konsultieren kann. Dieser Ansatz scheint durchaus seine Berechtigung zu haben: Denn bisher sind vor allem Männer ziemliche Vorsorgemuffel und nutzen die Früherkennungsuntersuchungen nur selten.


Via: Digitaljournal

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