Es ist ein in allen Sportarten gefürchtet Geräusch: Das leise reißen innerhalb des eigenen Knies, das für gewöhnlich ohne Fremdeinwirkung entsteht. Ein Kreuzbandriss ist bis heute eine der schwersten Sportverletzungen überhaupt. Doch die Zahl der Patienten ist vergleichsweise hoch. Alleine in den USA werden pro Jahr rund 100.000 Kreuzbandoperationen durchgeführt. Dies geht für gewöhnlich mit einer Ausfallzeit von gut einem halben Jahr einher. Bleibt ein Kreuzbandriss hingegen unbehandelt, können langfristige Schäden am Knie entstehen. Forscher in den Vereinigten Staaten haben nun eine Behandlungsmethode entwickelt, bei der das Kreuzband wieder zusammenwächst und so dem Knie die nötige Stabilität gibt.


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Das Originalband soll für weniger Komplikationen sorgen

Bisher werden bei den Operationen die Reste des gerissenen Bandes entfernt und durch eine neue Sehne ersetzt – entweder durch eine körpereigene oder eine künstliche. Anschließend geht der Patient in die Reha und baut das Knie langsam wieder auf. Bei der neuen Operationsmethode hingegen werden die noch vorhandenen Fetzen des originalen Kreuzbandes genutzt und mit Hilfe eines speziell entwickelten Schwammes wieder miteinander verbunden. Dieser ist mit Proteinen und körpereigenem Blut gefüllt und regt so das Wachstum des Kreuzbands an. Auf diese Weise verbinden sich dann die Teile des Kreuzbandes wieder – es entsteht also eine natürliche Heilung. Die Hoffnung der Forscher ist, dass das Knie auf diese Weise weniger Probleme bereitet und eine bessere Stabilität entwickelt.

Eine erste Patientenstudie erwies sich als erfolgreich

Getestet wurde dies bisher mit insgesamt zwanzig Probanden. Bei zehn davon wurde die klassische Operation durchgeführt, während bei der anderen Hälfte die Wiederherstellung des Originalbandes versucht wurde. Das Ergebnis: Bei den mit der neuen BEAR-Methode behandelten Patienten verlief der Heilungsprozess deutlich besser. So entwickelten sie schneller wieder Kraft in der Kniesehne und klagten seltener über ein steifes Knie. Allerdings müssen die Langzeitwirkungen zunächst noch abgewartet werden. Zahlreiche hoffnungsvolle Behandlungsmethoden für Kreuzbandrisse scheiterten in der Vergangenheit daran, dass sie zwar zunächst fabelhafte Resultate lieferten, nach rund fünf Jahren aber erhebliche Langzeitschäden auftraten.

Via: Popsci

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