In der Drucker-Branche setzt man viele Jahre auf bewährte Technik. So haben auch immer noch Nadeldrucker eine Daseinsberechtigung. Es gibt aber auch Druckerhersteller wie HP, die an neuen Technologien feilen und mit den PageWide Druckern in Zukunft auch Laserdruckern im Büro aber auch im Privathaushalt Paroli bieten wollen. Wir haben uns die unterschiedlichen Methoden einmal genauer angeschaut und die Vor- und Nachteile der neuen HP PageWide-Technologie zusammengestellt.


PageWide Drucker mit festem Druckkopf

Wie der Name bereits erahnen lässt, drucken die neuen PageWide Drucker von HP „seitenweit“. Das bedeutet nicht mehr als das der Druckkopf fest steht und sich über die ganze Papierseite erstreckt. Der Druckkopf ist dabei mit tausenden Düsen versehen, aus denen die Tinte konzentriert herausgestrahlt wird. Das Papier wiederum fährt unter dem Druckkopf entlang und wird Zeile für Zeile bedruckt. Die neue Technologie ermöglicht ebenfalls schnelleres Drucken, da bereits die Zeit eines herumfahrenden Druckkopfs gespart wird. Auch verspricht HP eine viel einfachere Wartung. Das ist schon damit begründet, da die PageWide-Drucker ohne Trommel und Müllbehälter sowie Fixier- und Transfereinheiten auskommen. Der Nutzer muss lediglich die vier Kartuschen Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb im Auge behalten. Die Kartuschen werden seitlich eingeklickt.


Auf der Website wirbt HP bei den PageWide Druckern mit „einer völlig neue Drucktechnologie“. Die ersten PageWide-Drucker kamen allerdings schon 2013 auf den Markt. Es dauerte aber fast drei Jahre, bis die Drucker überhaupt in die Köpfe einiger Kunden drangen. Zu sehr sind vor allem Büros aber auch Privatanwender, die viel Drucken, auf Laserdrucker fixiert. Das kommt auch nicht von ungefähr, schließlich kann man hier auf Jahrzehnte lange Erfahrung zurückblicken und der Technologie vertrauen.

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Nachteile der PageWide-Drucker

Obwohl HP bereits seit einiger Zeit schon Bürodrucker mit feststehenden Druckköpfen verkauft, gibt es vergleichsweise wenig Erfahrung. Es mangelt bisher an jahrelangen Einsätzen in Betrieben. Einige Büros arbeiten fünf Jahre und länger mit einem Laserdrucker. Diese Erfahrungswerte hinterlassen natürlich einen positiven Eindruck, brennen sich ein und lassen zeitgleich die Bereitschaft sinken, sich auf neue Experimente einzulassen. Ein weiterer Punkt ist, dass der Preis bisher noch abschreckte. Starteten die Einstiegsmodelle von HP 2013 mit knapp 300 Euro, so purzelten die Preise in den letzten Jahren um knapp 20 Prozent. Laserdrucker, die schon für 100 Euro verfügbar sind, machen immernoch deutlich das Rennen. Auch bei eher geringerem Druckvolumen, ist der Laserdrucker günstiger. Dazu jedoch später mehr.

HP wirbt damit, dass die neuen WidePage-Drucker teilweise sogar schneller drucken als herkömmliche Farb- und auch Laserdrucker. Das ist durchaus dem festen Druckkopf geschuldet. So wird keine Zeit mehr durch das Hin- und Herfahren des Druckkopfs verschwendet. Allerdings gibt es auch bei den neuen Druckern bremsende Elemente. So gehen die Duplex-Einheit oder eine hohe Qualität zulasten der Druckgeschwindigkeit.

Tintenstrahldrucker haben durchweg das Problem, dass diese nach längerem Nichtgebrauch mit verstopften Düsen überraschen. Eingetrocknete Tinte ist ärgerlich und sorgt für weiße Blätter. HP betont jedoch, dass die Köpfe der neuen PageWide-Drucker bei Nichtgebrauch nahezu luftdicht verschlossen werden. Eigenen Tests zufolge konnte auch ein Stillstand über mehrere Monate keine Verschlechterung der Düsen-Zustände bewirken.

Vorteile der PageWide-Drucker

Wie Experten im Netz schreiben, lässt es sich mit PageWide-Druckern durchaus wirtschaftlicher arbeiten. Die Ersparnis im Hinblick auf die gesamten Druckkosten wird auf bis zu 50 Prozent beziffert. Der Unterschied zum Laserdrucker beträgt bei Farbseiten etwa 5 Cent und bei Schwatz-Weiß-Seiten 1 Cent. Knapp die Hälfte Ersparnis ist schon recht großzügig gerechnet. Zu berücksichtigen gilt schließlich, die Ersparnis in ein gesundes Verhältnis zu setzen. So entfalten PageWide-Drucker ihren wirtschaftlichen Vorteil erst bei umfangreicheren Druckeinsätzen. Wer gelegentlich druckt, fährt mit einem Laserdrucker oder einen herkömmlichen Tintenstrahldrucker mit beweglichem Druckkopf günstiger. Die Anschaffungskosten sind hier der springende Punkt. Gelegenheitsdrucker werden die anfänglichen Mehrkosten kaum einholen können. Der Laserdrucker ist trotz der teuren Verbrauchsmaterialien günstiger. Es mangelt also bisher noch an einem echten Einstiegsmodell, das die PageWide-Technologie durchaus interessant gestaltet.

Ein weiterer Vorteil sind jedoch die deutlich kleineren Tintenkartuschen. Dennoch schaffen diese Druckreichweiten von 6.000 (Farbe) bis 9.000 (Schwarz/Weiß) Seiten. Hier reduziert sich der Müll, der zurückversendet wird. Zudem ist verkleckerte Tinte bei einem Bedienfehler weniger bedenklich als durch die Luft wirbelnder Tonerstaub.

Bleiben wir bei einem hohen Druckvolumen, offenbaren sich noch weitere Vorteile. Ein Laserdrucker verbraucht im Schnitt 600 Watt und benötigt zudem eine Aufwärmphase. Die PageWide-Drucker von HP kommen ohne Aufwärmphase aus und sind mit 100 Watt genügsam.

Auch ist das erste Blatt Papier schon nach knapp 10 Sekunden gedruckt. Der PageWide X451dw schafft teilweise über 50 Seiten pro Minute und das bei gewöhnlichen Office-Dokumenten. Bei Iso-Dokumenten reduziert sich die Geschwindigkeit auf 36 Seiten pro Minute, was aber ebenfalls noch recht schnell ist.

Mangels eines sich schnell bewegenden Druckkopfes unterbleiben bei den PageWide-Druckern auch die Geräusche weitestgehend. Ebenfalls sucht man einen laut schnurrenden Lüfter vergebens. Der Officejet Pro X verfügt allerdings über ein sehr schnelles Papierlaufwerk, das sich auch akustisch bemerkbar macht.

Fazit

PageWide-Drucker punkten mit einem geringen Wartungsaufwand, effizienteren Kartuschen und weniger Müll am Ende. Zudem drucken die Drucker mit festem Druckkopf sehr schnell und hängen da auch herkömmliche Laserdrucker ab. Aus wirtschaftlicher Sicht lohnen sich die PageWide-Drucker jedoch erst bei größerem Druckvolumen. Das macht sich dann bei den Kosten für Kartuschen, die im Vergleich zu Tonern günstiger sind, und auch beim Stromverbrauch bemerkbar. Laut Empfelungen bieten sich die neuen HP-Drucker vor allem für kleinere Unternehmen an, die im Monat zwischen 500 und 4.200 Seiten drucken. Mit der Zunahme der Modellvielfalten und den sinkenden Preisen, werden PageWide-Drucker jedoch zunehmend interessanter. Zuletzt auch für den privaten Gebrauch und bei größeren Familien. HP launchte dazu erst im Juni die neue Pro 300 Reihe. Die PageWide-Serien Enterprise Pro 500 und Pro 400 erschienen bereits im April. Laserdrucker werden jedoch weiterhin parallel eine gute Alternative darstellen und bleiben. Zu sehr sind auch noch die aufgezählten Vorurteile gegenüber Tintenstrahldruckern in den Köpfen der Anwender verankert.

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