Skifahrer, die versuchen, sich vor einer Lawine in Sicherheit zu bringen, haben künftig größere Chancen, schnell geborgen zu werden, wenn sie doch verschüttet werden. Sie können, wenn sie sehen, dass sie der Lawine nicht entkommen können, PowerBuddy aktivieren, das ist eine faltbare Drohne, die sofort auf vier Meter Höhe steigt. Sie verfolgt den Skifahrer und bleibt exakt über der Stelle stehen, an der er freiwillig oder unfreiwillig angehalten hat. Die Drohne kommt auf eine Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde. Das reicht für die Verfolgung eines Skifahrers oder Snowboarders.


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  • Bisher dauert die Suche zu lange

    Das Kommunikationssystem ist LVS (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät), eine seit Jahrzehnten etablierte Technik. Damit können Begleiter, die einer Lawine entkommen konnten, Verschüttete suchen. Da die Reichweite allerdings allenfalls 25 Meter betrage, so Konstantin Kollar, der das System mit Markus Müller und Moritz Obermaier entwickelt hat, dauere die Suche oft zu lange. Die Absolventen der Technischen Hochschule Hamburg-Harburg gründeten das Unternehmen Bluebird Mountain, um das System zur Marktreife zu bringen. Sie gehen davon aus, dass Lawinenopfer schnell befreit werden müssen, wenn sie verschüttet sind. Ehe professionelle Helfer vor Ort sind vergeht oft so viel Zeit, dass das Opfer nicht mehr zu retten ist. Die derzeit verfügbare Suchausrüstung für Sportler sei kompliziert und fehleranfällig.


    Dank Signalfarbe deutlich sichtbar

    PowerBuddy ist dagegen nicht größer als eine Thermosflasche. Aktiviert wird er durch das Ziehen einer Reißleine. Dann schießt er, von einer Feder angetrieben, aus der Hülle heraus, entfaltet sich, nimmt Kontakt zum Sportler auf und verfolgt ihn. Signalfarbe macht ihn deutlich sichtbar, sodass Helfer ihn schnell ausmachen und mit der Suche beginnen können. Angetrieben wird er von Elektromotoren.

    Praxistests beginnen im Februar

    Derzeit existiert ein Prototyp mit Namen Icarus. „ Er ist PowderBuddys Großvater“, sagen die Entwickler. Er verfügt bereits über die wichtigsten Eigenschaften seines Enkels. Er ist faltbar, kann selbstständig starten und verfügt über die nötige Verfolgungstechnik. Ab Februar 2018 erhalte Kunden und Partner 25 dieser Prototypen, um sie in der Praxis zu testen. „Ziel der Testkampagne ist es, von erfahreneren Wintersportlern, als wir es sind, ein Feedback über unterschiedliche Einsatzszenarien zu erhalten“, heißt es auf der Homepage des jungen Unternehmens. Er könne auch einen Lawinen-Airbag sinnvoll ergänzen, ein System, das sich aufbläst, wenn der Sportler einer Lawine nicht mehr entkommen kann. So werden Verletzungen und direkte Kontakte mit dem Schnee verhindert.

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