Die spanische Stadt Santander hat rund 175.000 Einwohner und ist vor allem durch die gleichnamige Großbank europaweit bekannt. Inzwischen sorgt aber auch ein anderes Projekt für internationales Aufsehen. Denn während überall auf der Welt über Smart Citys und die damit verbundenen Vorteile diskutiert wird, wurden in Santander bereits rund 20.000 Sensoren verteilt. Die auf diese Weise gewonnenen Daten werden ausgewertet und dann für verschiedene Aufgaben genutzt. Dazu gehört die Verkehrsleitung ebenso wie die Parkplatzsteuerung, das Müllmanagement und die Wasserversorgung der Grünpflanzen. Im Idealfall können die gewonnenen Daten zudem auch für koordinierte Maßnahmen genutzt werden. Bürgermeister Íñigo de la Serna hat dafür ein simples Beispiel: Bei einem Schlagloch auf der Straße werden nicht nur die Behörden automatisch informiert, sondern es wird auch die Straßenbeleuchtung verstärkt, der Verkehr soweit möglich umgeleitet und die Einwohner vor der Schadstelle gewarnt.


Zu sehen sind die zahlreichen Sensoren oftmals nicht. Foto: Year of the dragon, Creative Commons 3.0, via Wikimedia Commons

LED-Leuchten warnen vor Staus und zeigen den nächsten Parkplatz

Ein Problem mit Parkplätzen war letztlich dafür verantwortlich, dass die Stadt den Schritt in Richtung „Smart City“ so konsequent gegangen ist. Denn rund um den Hafen gibt es nur wenige Parkmöglichkeiten. Die verzweifelt suchenden Autofahrer verstopften daher immer wieder auch die umliegenden Straßen. Heute werden sie hingegen per GPS und mithilfe von Lichtsignalen sofort zum nächsten freien Platz geleitet. LED-Leuchten an vielen Straßenkreuzungen zeigen zudem an, ob es sinnvoll ist dort hinein zu fahren oder ob dort gerade Stau herrscht. Neben den Bürgern profitiert aber auch die Stadt von der Auswertung der Daten: So erfassen Sensoren stets die aktuelle Wetterlage – anschließend wird dann genau berechnet, wann die städtischen Sprinkleranlagen in Betrieb genommen werden müssen. Zukünftig soll zudem die Straßenbeleuchtung nur angehen, wenn sich auch tatsächlich Menschen in der Nähe befinden. Beide Maßnahmen sparen der Stadtverwaltung bares Geld.

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Smarte Energielösungen werden in Hyllie erprobt

In Sachen Datensammlung und Auswertung ist Santander die wahrscheinlich intelligenteste Stadt der Welt. Unter dem Oberbegriff „Smart City“ lassen sich aber noch viele weitere Ansätze zusammenfassen – etwa die intelligente und nachhaltige Gewinnung und Verteilung von Energie. Wie dies zukünftig aussehen könnte, lässt sich in Hyllie – einem Stadtteil von Malmö – beispielhaft sehen. Dort wird vor Ort Solar- und Windenergie gewonnen, die dann entweder über smarte Netze verteilt oder auf innovative Art und Weise gespeichert wird – etwa in der Gebäudesubstanz oder in den Akkus von Elektroautos. In Deutschland hingegen arbeiten zwar verschiedene Städte an Projekten im Bereich „Smart City“. Die Umsetzung steckt aber oftmals noch in den Kinderschuhen.

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