Ab dem kommenden Frühjahr ist medizinisches Marihuana auch in Deutschland auf Kassenrezept erhältlich. Das Marihuana wird in der Schmerztherapie und zur Linderung der Nebenwirkungen von einer Chemotherapie eingesetzt. Als problematisch stellt sich bislang jedoch die Dosierung dar. Ein Inhalator einer israelischen Firma soll dabei helfen.


Inhalator erlaubt genaue Dosierung

Medizinisches Marihuana kommt weltweit schon seit langem bei Krebspatienten oder solchen mit chronischen Schmerzen zum Einsatz. Es wird als Naturstoff verkauft, also chemisch unverändert und ohne Zusatzstoffe. Medizinisches Cannabis kann gegen Übelkeit und Erbrechen helfen, aber auch Schmerzen lindern. Aber auch bei Depressionen oder epileptischen Anfällen kann Gras auf Rezept durchaus hilfreich sein.


Jedoch war es bisher noch ein Problem, das Marihuana konstant zu dosieren. Aktuell bleibt Ärzten nichts anderen übrig, als ihren Patienten etwa zu raten, jeden Morgen zweimal kräftig an einem Joint zu ziehen. Das Startup Syqe Medical aus Israel hat einen Cannabis-Inhalator entwickelt, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Mit ihm ist eine genaue Dosierung möglich. Außerdem ist ein Inhalator für Patienten, die nicht an den Cannabis-Konsum gewöhnt sind, unter Umständen eine bessere Alternative als die herkömmliche Konsummethode mittels eines Joints.

Des Weiteren hat der Inhalator den Vorteil, dass der Patient keine Karzinogene über den Joint-Konsum einatmen muss. Außerdem kann er auch diskret in der Öffentlichkeit genutzt werden.

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Es sind zwei Versionen erhältlich

Der Inhalator kommt aus dem 3D-Drucker und existiert in zwei verschiedenen Varianten: Einer für das Krankenhaus und einer für den Privatgebrauch. Letztere Version passt bequem in die Hosentasche und kann mit Patronen mit 100 Mikrogramm Cannabis beladen werden.

Das Gerät verbindet sich drahtlos mit einer klinischen Datenbank, die es Ärzten, Forschern und andere Gesundheitseinrichtungen auf den Inhalator zugreifen können. Der Inhalator für Krankenhäuser ist größer und kann auf Intensivstationen, Krebsstationen oder in der Schmerztherapie zum Einsatz kommen. Ärzte können die Dosen für die jeweiligen Patienten online festlegen und in den Inhalator einprogrammieren.

Die Möglichkeit, genaue Dosen verabreichen zu können, wird auch die Forschung wesentlich voranbringen, da so detaillierte Studien über die Wirksamkeit von medizinischem Marihuana ermöglicht werden.

In Israel ist das Gerät bereits zugelassen und erhältlich. Eine Zulassung in Deutschland steht jedoch noch aus.

via Quartz

1 Kommentar

  1. Timo Bauer

    9. Januar 2017 at 14:50

    Da treffen ja quasi zwei „Innovationen“ aufeinander. Vielleicht ist das der Durchbruch für das neue Medikament und eine Einführung in Verbindung mit diesem Dosiergerät der Schlüssel.

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