Der Seabin hat auf dem ersten Blick Ähnlichkeiten mit einem größeren Mülleimer oder einer kleineren Tonne. Im Kern handelt es sich dabei jedoch um ein innovatives Produkt, das über die Crowdfundingplattform Indiegogo schon mehr als 240.000 US-Dollar einsammeln konnte und in Zukunft dazu beitragen soll die Meere von giftigen Plastikmüll zu befreien. Erst gestern haben wir über Müllsammel-Schiffe wie die Seekuh berichtet, die ebenfalls die Weltmeere vom Plastik-Müll befreien sollen. Der Seabin Eimer könnte eine nützliche Ergänzung für Häfen und küstennahe Bereiche darstellen. Im Verbund können die Sauger jedoch auch auf dem offenen Meer zum Einsatz kommen.


Der Seabin saugt Plastikmüll an und hält diesen Im Inneren fest

Der Seabin (Meer-Eimer) ist in der Lage Wasser anzuziehen und dieses entsprechend schonend zu filtern. Hängen bleibt giftiger Plastikmüll und sämtlicher schwimmender Abfall. Die Tonne wurde über einen Zeitraum von vier Jahren entwickelt und ist nun reif für die Serienproduktion. Fische und andere Lebewesen, die von der Tonne angezogen werden, bleiben verschont und können dieser wieder problemlos entkommen. Die beiden Australier Andrew Turton und Pete Ceglinski haben den Seabin entwickelt und möchte eine Alternative zu Booten liefern, die ebenfalls Plastikmüll aus dem Meer fischen. Im Gegensatz zu den Plastik-Fischern beziehungsweise den Spezialbooten, benötigt der Eimer keine kostenintensive Besatzung. Die Technologie hinter dem Seabin ist recht einfach. So saugt eine Pumpe, die aktuell noch am Ufer betrieben wird, das Wasser an, so dass dieses von oben durch den Eimer nach unten fließen muss. Der somit herbeigeführte Sog zieht nach und nach alles an der Wasseroberfläche befindliche an und schließlich auch in den Eimer. Der eingesaugte Müll verweilt in der Tonne, während das Wasser wieder entrinnt.


Zunächst sollen die Seabins in Häfen installiert werden. Yachtclubs und Anlegeplätze für Yachten sollen weitere Abnehmer des Mülleimers für Gewässer sein. Ein weiterer Vorteil des Seabin ist, dass dieser kaum von Stürmen oder Wellen zerstört werden kann und sich somit auch für offene Gewässer prima eignet. In der Form eines Schwarms könnten die Eimer somit auch von einem Boot aus auf dem offenen Meer eingesetzt und regelmäßig entleert werden. Zurzeit schlägt ein Seabin noch mit 3.825 US-Dollar zu Buche. Um das Helferlein jedoch erschwinglicher machen und die Produktionskosten senken zu können, wird unter anderem eine Finanzierung über Crowdfunding angestrebt. Noch vier Tage kann das Projekt unterstützt werden. Schon jetzt konnte das Ziel jedoch locker erreicht werden. Das Fundingziel ist bereits zu 107 Prozent gesättigt. Im Netz kommt das Projekt recht gut an und wird gern geteilt ein wenig gibt es jedoch zu meckern.

Kritik

Zum einen ist die Effizienz der Sogwirkung sehr fragwürdig, da schon auch etwas Glück dazugehört, dass sich Müll überhaupt in den Eimer verirrt. Ein stärkerer Sog würde alleridngs auch größere Gefahren für Tiere und auch in der Nähe schwimmender Menschen (Kinder) bedeuten.

Auch die Effizienz im Hinblick auf die Reinigung eines gewissen Bereichs ist ziemlich fragwürdig. Würde auf einer Fläche von 500 Mal 500 Metern lediglich der erste Zentimeter der Wasseroberfläche gereinigt werden, müsste die Pumpe ein Jahr lang durchlaufen, wenn die Leistung fünf Liter pro Sekunde beträgt.

Ein weiteres Problem ist, dass die Pumpe noch mit Benzin angetrieben wird. Bei Dauerbetrieb, wofür die Tonne ja gedacht ist, würden bei einem Verbrauch von 0,2 Litern pro Stunde im Jahr 1500 Liter Benzin benötigt werden. Es wäre praktischer hier auf Solarantrieb umzubauen um letztlich der Umwelt auch nachhaltig etwas Gutes zu tun.

Der Eimer wäre im Fazit also nur in überschaubaren Bereichen, wie etwa Touristen-Hotspots sinnvoll, um dort an Ort und Stelle in das Wasser geflogenen Müll einzusauen. Wirklich nachhaltig wäre das Ganze dann auch nur, wenn erneuerbare Energien genutzt würden um die Pumpe zu betreiben.

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3 Kommentare

  1. Christian (Hedaja)

    4. Januar 2016 at 17:33

    Naja für grpßflächige Anwendungen ist diese Methode sicher nicht geeinget. Aber Beispielsweise in Hafenbereichn, wo sich durch Wind un Wellen sowieso viel Müll konzentriert, könnte es durchaus nützlich sein.
    Aber da kann man dann praktisch auch einmal mit einem Netzt an der Hafenkante langehen.

  2. David Kummer

    5. Januar 2016 at 05:56

    Was soll mit dem Müll gemacht werden? Das wird im Artickel nicht erwähnt!

  3. MINTiKi

    5. Januar 2016 at 18:28

    naja außerdem ist die Tonne zum großen Teil selbst aus Kunststoff – so wie sie aussieht und das größte Problem der Verschmutzung der Meere besteht nicht aus dem großen Plastikmüll sondern aus dem mirkoskopisch kleinen Müll (wobei die großen Stücke sich natürlich auch langsam in kleinen Müll zersetzen), denn der wird von allen Tieren über die Nahrungskette ständig aufgenommen

    Grüße MINTiKi

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