Bei Patienten mit Nierenversagen muss das Blut regelmäßig künstlich gereinigt werden. Aktuell müssen Patienten dafür in der Regel  ins Krankenhaus und werden dort an eine Dialysemaschine angeschlossen. Dies bringt aber zwei Nachteile mit sich: Einerseits ist dies für die Patienten sehr zeitintensiv. Hinzu kommt, dass sich zwischen den einzelnen Dialysevorgängen Schadstoffe ansammeln, was zu Komplikationen führen kann. Victor Gura von der „University of California, Los Angeles“ hat daher eine tragbare künstliche Niere entwickelt. Diese wird von den Patienten am Gürtel getragen und reinigt das Blut rund um die Uhr. Erste klinische Studien mit dem Gerät verliefen bereits erfolgreich.


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Die tragbare Niere kann auch während des Schlafes getragen werden

„Ich war sehr frustriert – bin es immer noch – denn für Jahrzehnte haben wir die Dialyse mit großen Maschinen durchgeführt, die das Leben der Patienten ein wenig verlängert haben…und im Gegenzug hatten sie eine sehr schlechte Lebensqualität“, erklärt Gura die Idee hinter seiner Entwicklung gegenüber dem US-Fernsehsender CNN. Getestet wurde das tragbare Dialysegerät nun erstmals an sieben Patienten mit einer Nierenkrankheit im Endstadium. Diese trugen das Gerät für 24 Stunden und mussten dabei keinerlei Einschränkungen hinnehmen. Selbst unter der Dusche und während des Schlafes lief die Dialyse weiter. Mehr noch: Sie konnten auch Lebensmittel – beispielsweise Bananen und Orangensaft – zu sich nehmen, die für normale Dialysepatienten verboten sind.

Infektionen könnten zum Problem werden

Zwei der Geräte gingen allerdings bereits vor dem Ende des 24-Stundentests kaputt. Die Forscher wollen daher nun vor allem die Zuverlässigkeit der verbauten Technik verbessern. Außerdem gibt es ein weiteres Problem: Das Gerät muss direkt mit einer Vene verbunden werden. Dies macht die ganze Sache aber anfällig für Infektionen. Studien mit mehr Patienten und über einen längeren Zeitraum müssen zeigen, inwiefern sich diese Befürchtungen bewahrheiten. Eine Alternative zur aufwendigen Dialyse im Krankenhaus stellen auch so genannte Heimdialysegeräte dar. So entwickelte eine kanadische Schülerin vergangenes Jahr ein entsprechendes Gerät für rund 500 Dollar.

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