Die Ölkatastrophe der „Deepwater Horizon“ im Jahr 2010 hat der Weltöffentlichkeit noch einmal vor Augen geführt, wie schnell es passieren kann, dass Unmengen an Rohöl in die Weltmeere gelangen. Das Öl dann wieder vom Wasser zu trennen ist eine enorm schwere Aufgabe. Teilweise weiß man sich daher nicht anders zu helfen, als das auf dem Wasser schwimmende Öl einfach abzubrennen. Forscher in den Vereinigten Staaten haben nun aber einen neuen Ansatz entwickelt. Sie kreierten einen Schwamm, der das Öl ober- und unterhalb der Wasserfläche aufsaugt und anschließend ganz einfach ausgewrungen werden kann. Der Clou dabei: Das auf diese Weise auf dem Wasser geholte Öl kann anschließend sogar noch weiter verarbeitet werden.


Moleküle sorgen für die besonderen Fähigkeiten des Schwamms

Basis des Schwamms ist ein Schaum aus Polyurethanen. Dieser ist extrem gut darin, Flüssigkeiten aufzunehmen und unter Druck wieder abzugeben. Den meisten dürfte diese Eigenschaft von Küchenschwämmen bekannt sein, die aus einem ähnlichen Material bestehen. Bisher allerdings konnten die Schwämme Öl und Wasser nicht unterscheiden und haben einfach beides aufgesogen. Den Forschern ist es nun aber gelungen, bestimmte Moleküle in die Schaumschicht zu integrieren, die dafür sorgen, dass ausschließlich Öl aufgenommen wird. Anschließend kann der Schwamm ausgewrungen und erneut verwendet werden. Langfristig sollen sich auf diese Weise sowohl kleinere Verunreinigungen als auch große Öllachen problemlos aus dem Wasser entfernen lassen.


Der Untergang der „Deepwater Horizon“ sorgte für weltweite Forschungsanstrengungen

Theoretisch lässt sich die Funktionsweise zudem auch noch auf viele andere Stoffe übertragen. Durch den Einsatz unterschiedlicher Moleküle kann so im Prinzip jede erdenkliche Substanz aus dem Wasser gesogen werden. Zunächst einmal wollen die Forscher nun aber den Ölschwamm perfektionieren und ein marktreifes Produkt entwickeln, das sich dann auch kommerzialisieren lässt. Nach dem Untergang der „Deepwater Horizon“ wurde zudem weltweit an Lösungen zur Ölreinigung der Meere geforscht. So entdeckten Wissenschaftler bereits vor rund zwei Jahren ein auf Nanopartikeln basierendes Material, das Wasser durchlässig ist, aber Öl auffängt – und sich damit ebenfalls eignen könnte, um Öllachen aus dem Meer zu entfernen.

Via: New Atlas

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