Stefano Boeri konnte den Wettbewerb für die Bebauung des Lausanner Vororts Chavannes-près-Renens mit seinem begrünten Hochhauskonzept für sich entscheiden. Das Projekt trägt den Titel „Tour des Cèdres“ und beinhaltet ein modernes Hochhaus, das mit über 100 Bäumen ausgestattet werden soll und als vertikaler Wald gehandelt wird. In diesem grünen Hochhaus sollen in Zukunft nicht nur Büros sondern auch Wohnungen entstehen.


Grünes Hochhaus mit grüner Energie, Wasseraufbereitung und positiver Klimabilanz

Stolze 117 Meter soll das neue Hochaus in Lausanne in die Höhe ragen und somit zum höchsten Gebäude der Romandie avancieren. Ursprünglich sollte das Gebäude sogar 140 Meter hoch werden. Ganz oben auf dem Dach wird ein Panoramarestaurant die Pforten öffnen und zu einem atemberaubenden Blick auf den Genfersee einladen. Die Wohnungen und Apartments seien vorrangig für den gehobenen Mittelstand gedacht und sollen keinesfalls nur sehr wohlhabenden Menschen vorbehalten werden. Auf den Terrassen des begrünten Hochhauses werden Eichen, Zedern und Ahorn-Bäume in überdimensionalen Blumentöpfen gepflanzt.


Die Versorgung mit Wasser übernimmt ein Selbstbewässerungssystem, das auf Regenwasser setzt. Professionelle Gärtner übernehmen die restliche Pflege der Sauerstoffspender. Und genau das ist auch der Ansatzpunkt im Hinblick auf den Mehrwert des Hochhauses. So fungieren die über 100 Bäume als effiziente CO2-Filter, die den Feinstaub in der Stadt absorbieren und Sauerstoff produzieren. Weitere Vorteile sind ein entsprechender Beitrag zur Biodiversität und die Tatsache, dass die Bepflanzung auch der urbanen Erwärmung entgegenwirkt. Hauptsächlich soll sich das grüne Hochhaus auch selbst mit Solarstrom versorgen, hierfür werden am Gebäude entsprechende Panele implementiert. Eine Regenwasseraufbereitung sorgt für sauberes Wasser.

Mit dem Bosco Verticale hat Stefano Boeri bereits zwei grüne Wohntürme in Mailand realisiert, die 2014 fertig gestellt wurden. Nun möchte auch die Schweiz mit gutem Beispiel für grüne Architektur und nachhaltige urbane Stadtplanung vorangehen.

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Das bewaldete Hochhaus sieht ziemlich gut aus und erfüllt sicher auch einen tollen Zweck. Fraglich ist allerdings wie die Bewohner reagieren wenn draußen beispielsweise ein Sturm aufzieht und abgeknickte Äste durch die Luft wirbeln und womöglich auch noch auf die Straße fallen.

2 Kommentare

  1. Redaktion ichtragenatur.de

    12. November 2015 at 18:04

    Toller, toller Bericht.
    Ähnlich wie das Bosco Verticale in Mailand.

    Mit nachhaltigen Grüßen

  2. Daniel

    13. November 2015 at 13:27

    fraglich sind auch die laubbäume.. stichwort herbst.. die idee an sich is toll.. aber auf dauer isses wohl nich grad perfekt durchdacht.. und wie schon beschrieben, wer is schuld, wenn durch herabfallende äste irgendwas passiert..

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