Neben selbstfahrenden Autos gelten Fahrzeuge mit Elektroantrieb als die Zukunft der Automobilindustrie. Bisher gibt es dabei aber noch ein Problem: Die meisten Autokäufer setzen auch weiterhin auf den klassischen Verbrennungsmotor. Wie sich dies ändern ließe, dazu gibt es verschiedene Meinungen. In Deutschland wird beispielsweise aktuell über Kaufprämien diskutiert, während es in anderen Ländern Steuervorteile mit sich bringt, ein Elektroauto zu kaufen. Die Niederlande planen nun allerdings eine noch weitergehende Maßnahme: Ab 2025 sollen dort gar keine Fahrzeuge mehr zugelassen werden, die klimaschädliche Emissionen abgeben. Dies würde neben den klassischen Benzin- und Dieselmotoren auch das Aus für spritsparende Hybridfahrzeuge bedeuten. Bereits gekaufte Fahrzeuge sollen aber einen Bestandsschutz genießen.


Aktuell sind knapp zehn Prozent der niederländischen Neuwagen Elektrofahrzeuge

Die Niederlande gingen damit sogar noch einen Schritt weiter als das Königreich Norwegen. Dort sollen ab 2025 auch keine konventionellen Diesel- und Benzinmotoren mehr zugelassen werden – das Verbot erstreckt sich aber nicht auch auf Hybridfahrzeuge. Dass eine solche Gesetzgebung ausgerechnet in Norwegen und den Niederlanden auf den Weg gebracht wird, ist dabei kein Zufall. Die beiden Länder liegen schon heute weltweit ganz vorne, was die Marktanteile für Elektrofahrzeuge unter den Neuzulassungen angeht: Norwegen kommt dabei auf einen Wert von 22,39 Prozent, die Niederlande immerhin auf 9,6 Prozent. Zum Vergleich: Die Vereinigten Staaten kommen auf 0,66 Prozent, Großbritannien auf 1,1 Prozent.


Der Wirtschaftsminister hält die Initiative für zu ambitioniert

Trotzdem erscheint das Ziel, ab 2025 nur noch emissionsfreie Autos neu zuzulassen, auch für die Niederlande sehr ambitioniert. Die Idee wird daher auch im niederländischen Parlament noch intensiv diskutiert. Dem Vernehmen nach steht zwar eine Mehrheit der Abgeordneten hinter einer solchen Initiative, Wirtschaftsminister Henk Kamp vom Koalitionspartner VVD hält die Pläne allerdings für zu ambitioniert. Nicht ausgeschlossen also, dass die Gesetzesinitiative noch einmal verändert oder verschoben wird. Am Ziel langfristig einen emissionsfreien Straßenverkehr zu erzwingen, dürften die Niederlande allerdings auch dann festhalten. Auch abseits des Automobilmarktes sind die Niederlande für ambitionierte Klimaschutzprojekte bekannt: So soll die niederländische Bahn ab dem Jahr 2018 komplett mit Windenergie betrieben werden.

Via: Sience Alert

1 Kommentar

  1. Fattyman

    20. April 2016 at 09:01

    Die Initiative kann durchaus Erfolg haben.

    Wenn man die Entwicklungsmöglichkeiten betrachtet. Tankstellenbetreiber könnten z.B. ihre Technik auf Wasserstoff umstellen. Anstelle der Hybridfahrzeuge sollten Fuel-Cell-Fahrzeuge, in denen Wasserstoff elektrochemisch zu Wasser umgewandelt wird, gefördert werden. Die entsprechenden Industrien und Rohstoffe zur Eigenversorgung mit Wasserstoff (Windparks zur Energieversorgung und Wasser, um daraus den Wasserstoff zu gewinnen) sind schon vorhanden und müssten dann nur noch weiter ausgebaut werden. Auch ist die Reichweite von Fuel-Cell-Fahrzeugen mit denen von normalen benzingetriebenen Fahrzeugen vergleichbar. Die Zulassung von rein batteriebetriebenen Fahrzeugen hat den Nachteil, dass man sich dabei sehr stark vom Ausland (den USA und deren Giga-Factory für Li-Ionen-Akkus) abhängig macht.
    Dabei reicht es derzeit schon aus, dass man sich von den Ländern – insbesondere China – abhängig macht, aus denen der Rohstoff für die Elektromotoren stammt. Immerhin haben wir es dabei nicht nur mit Kupfer sondern auch noch sogenannten Selten-Erde-Metallen zu tun, deren Preise mitlerweile stark anziehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.