Kuhmilch, das ist längst kein einfaches Nahrungsmittel mehr, sondern ein dickes Geschäft mit Weltmarktniveau. Entsprechend sieht die Industrie aus, die sich um dieses Produkt herum angesiedelt hat: effizient und weder tier- noch menschenfreundlich. Die Frage, ob die Milch, die eigentlich für kleine Kälbchen bestimmt ist, sich überhaupt für Menschen eignet, bleibt erst einmal außen vor. Sicher ist allerdings, dass es so, wie es jetzt läuft, nicht weitergehen sollte. Die Akteure im großen und kleinen Milchgeschäft Der Film »Das System Milch – Die Wahrheit über die Milchindustrie« klagt allerdings nicht an, sondern berichtet einfach in Wort und Bildern über die weltweiten Akteure in im großen Milchgeschäft. Er lässt aber auch kleinere Landwirte zu Wort kommen, die erzählen, wie sehr sie unter Druck stehen, den Liter Kuhmilch so billig wie möglich herzustellen, um überhaupt noch von ihrem Hof leben zu können. Der idyllische Bio-Bauernhof gehört leider nicht zum Status Quo, gewaltige Milchproduktionsbetriebe haben immer noch die besten Karten. Sie sind schon lange global vernetzt und auf größtmögliche Lukrativität geeicht. Das Filmteam schaut in Massenbetrieben herein, die wie kalte Produktionsstätten wirken, sie halten Bilder von Kühen fest, die aufgrund ihrer riesigen Euter kaum noch laufen können. Computergesteuerte Melkmaschinen drehen sich im Kreis und zapfen eine Milchquelle nach der nächsten an; in riesigen Fabriken wird die Milch vollautomatisch abgefüllt – viele tausend Liter pro Tag. Um ihre Existenz Kämpfende und ganz groß Absahnende Es geht im Film nicht darum, die Menschen zu schocken, sondern ihnen einfach nur die Wahrheit vor Augen zu führen. Die Frage: »Wer verdient daran?« steht ganz von allein im Raum und lässt auch das Filmteam nicht los. Bauern und Großindustrielle aus mehreren Regionen der Erde kommen zu Wort, Verlierer und Gewinner, um ihre Existenz Kämpfende und ganz groß Absahnende. Der Vergleich zwischen einem industriellen Milchunternehmen und einem kleinen Biobauern aus der Region Südtirol fällt ins Auge, Letzterer meint: „Es ist einfach weit mehr als ein Arbeitsplatz, es ist ja ein Lebensmodell, eigentlich«. Eigentlich … Reportage noch bis 19. Februar 2018 im Archiv von Arte Vielleicht kann die solidarische Landwirtschaft, über die wir bereits berichteten, dabei helfen, die krassen Marktzwänge endlich aufzuheben und die Tiere wieder Tiere sein zu lassen. Immerhin gibt es schon eine beträchtliche Zahl entsprechender Höfe bei uns in Deutschland, die sich dank engagierter und kritischer Konsumenten nicht mehr in Bedrängnis bringen lassen. Dieser Lösungsvorschlag stammt zwar nicht aus dem Film, doch hat er gewiss etwas für sich. Seht euch die Reportage am besten selbst an, sie ist noch bis zum 19. Februar 2018 im Archiv von Arte zu finden (in der Quellenangabe findet ihr den Direktlink). Außerdem gibt es die entsprechende DVD auch zu kaufen. Quelle: arte.tv Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter