In Kalifornien herrscht momentan die schwerste Dürrephase der letzten Jahrhunderte. In einem der reichsten Länder der Erde haben aktuell Tausende Bewohner eines Bundesstaats keinen Zugang zu fließendem Wasser mehr. Es haben sich Versorgungswege gebildet – die Kalifornier müssen sich selber helfen. Wer Wasser finden will, muss immer tiefer bohren. Und auch die Trinkwasserreservate sind von der Austrocknung gefährdet. Um dem entgegenzuwirken, greift der Bundesstaat Kalifornien zu drastischen und außergewöhnlichen Maßnahmen. Schicht aus Bällen soll vor Verdunstung schützen In der Nähe der Millionenstadt Los Angeles lassen die kalifornischen Behörden schwarze Plastikbälle in Trinkwasserreservate rollen. Diese schwimmen auf der Oberfläche und sollen das Wasser vor der Einstrahlung der Sonne und somit vor Verdunstung schützen. Doch Verdunstung ist nicht die einzige Gefahr, die durch die Einstrahlung der Sonne droht. Die Behörden versetzen das Wasser mit Chlor, um gefährliche Bakterien abzutöten. Außerdem kommt natürliche Bromide in dem Trinkwasser vor. Wenn die Sonne genug Energie liefert, verbinden die beiden Stoffe sich durch eine chemische Reaktion zu Bromat. Der Stoff gilt als krebserregend. Der Reaktion soll ebenfalls durch die als “Shade Balls” bezeichneten Bälle entgegengewirkt werden. “By reducing evaporation, these shade balls will conserve 300 million gallons of water each year, instead of just evaporating into the sky. That’s 300 million gallons to fight this drought”, so Eric Garcetti, der Bürgermeister von LA. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Zweifel am Nutzen der Shade Balls Die “Shade Balls” stehen aber auch durchaus in der Kritik. Die Webseite Treehuggers merkte an, dass die Bälle aus Polyethylen bestehen und ihre Herstellung ebenfalls Wasser verbraucht. Angeblich sind 96 Millionen der schwarzen Bälle zum Schutz der Gewässer verwendet worden. Polyethylen wird unter Verwendung von Elektrizität und natürlichem Gas hergestellt, beides Rohstoffe, deren Gewinnung Wasser verbraucht. Besonders bei der in den USA durchaus verbreiteten Gewinnung von Erdgas durch Fracking werden Abertausende Liter Wasser verbraucht. Treehuggers führt keine genaue Analyse durch, merkt aber an, dass die Wasserbilanz der schwarzen Bälle zumindest zweifelhaft erscheint. Außerdem würden auch bei der Herstellung von Polyethylen karzinogene Abfallprodukte anfallen. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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