In chinesischen Großstädten wurden drastische Maßnahmen gegen die Feinstaubbelastung getroffen. Mit Erfolg. Die Belastung mit den kleinen Partikeln konnte deutlich gesenkt werden. Allerdings hat dies einen unvorhergesehenen Nebeneffekt: Die Belastung mit Ozon ist deutlich gestiegen. Bild: ntt @Wikipedia, CC BY-SA 3.0 Unerwartete Wirkung von sinkender Feinstaubbelastung Eine Arbeitsgruppe um Ke Li von der Nanjing University of Information Science and Technology hat Daten von 1000 Messstationen aus den Jahren vor 2013 bis 2017 ausgewertet. Chinas offizieller Aktionsplan gegen die Luftverschmutzung trat 2013 in Kraft. Die Daten zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang von Partikeln mit weniger als 2,5 Mikrometern Durchmesser und einer zunehmenden Ozonkonzentration. Als Ursache dieses Effekts sehen die Forscher die Veränderung der Atmosphärenchemie. Die Feinstaubpartikel fangen das Sauerstoffradikal HO2 ab. Dabei handelt es sich um eine Zwischenstufe bei der Ozonbildung. Je weniger Fenstaubpartikel in der Luft sind, desto mehr Radikale stehen für die Bildung von Ozon zur Verfügung. Seit 2013 konnte die Feinstaubkonzentration in chinesischen Städten um beinahe 40 Prozent gesenkt werden. Im Gegenzug steigt allerdings die Ozonkonzentratrion um etwa 2 bis 6 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an. Das ist deshalb problematisch, weil die Ozonbelastung in Ostchina schon länger ein erhebliches Problem ist. Die Konzentration liegt teilweise deutlich über den festgelegten Grenzwerten. Die Arbeitsgruppe betont, dass die Ergebnisse kein Anlass dafür sind, die Maßnahmen gegen den Feinstaub zu stoppen. Die Maßnahmen müssen fortgesetzt werden, um die Belastung weiter zu senken. Gleichzeitig aber müsse ein stärkerer Fokus auf die Ursachen der Ozonbelastung gelegt werden. Dazu gehören einerseits Stickoxide und andererseits flüchtige organische Verbindungen. Beide Schadstoffe stammen zu einem großen Teil aus Verbrennungsmotoren. Unter der Einwirkung von UV-Licht erzeugen diese Stoffe Ozon. via PNAS Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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