Die Erzeugung von Fleisch – speziell Rindfleisch – für die menschliche Ernährung ist ein treibender Faktor für den Klimawandel. Langfristig wäre es am besten, wenn die Menschheit möglichst weitgehend auf den Konsum von Fleisch verzichten würde oder sich zumindest Alternativen finden ließen, die die Emissionen von Klimagas in diesem Sektor minimieren. Da beide Ansätze allerdings kurzfristig nicht umsetzbar sind, müssen andere Lösungen hier. Forscher unter der Führung der Colorado State University (CSU) hat daher verschiedene Lösungsansätze zur Senkung der Emissionen untersucht und die vielversprechendsten identifiziert.


Kühe Metangas
Foto: Curious Cows, Micolo J, Flickr, CC BY-SA 2.0

In manchen Gegenden könnten die Emissionen um 50 Prozent gesenkt werden

Das Team hat insgesamt 12 verschiedene Ansätze zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen in der Rindfleischherstellung untersucht und verglichen. Dabei kamen die Forscher zu dem Schluss, dass in manchen Gegenden eine Senkung der Emissionen um bis zu 50 Prozent möglich wäre. Das meiste Potenzial sahen die Wissenschaftler dabei in Brasilien und den USA.

Die finanziellen Mittel für die Studie kamen von der Climate and Land Use Alliance. Das beste Potenzial fanden die Forscher in Form spezifischer Landmanagement-Strategien zur Erhöhung der Effizienz der Fleischproduktion. Auch die Erhöhung der Kohlenstoffbindung durch Pflanzen und Erde sahen die Forscher als gute Möglichkeit.


Strategien zur Senkung der Emissionen in der Rinderzucht

Weltweit macht die Rinderzucht etwa 78 Prozent aller durch Nutztiere verursachten Klimagas-Emissionen aus. Speziell im Sektor Rindfleischerzeugung gäbe es aber gute, bereits bekannte Management-Strategien, die die Emissionen deutlich senken könnten, so Daniela Cusack, Hauptautorin der Studie.

Bis zu 46 Prozent Emissionsrückgang könne laut der Studie dadurch erreicht werden, dass Management-Strategien zur Kohlenstoffbindung eingesetzt werden. Dies umfasst unter anderem Aufforstungen und den Einsatz organischer Muttererde. Außerdem könnten weitere 8 Prozent eingespart werden, indem der Wachstum der Tiere maximiert wird.

Our analysis shows that we can improve the efficiency and sustainability of beef production, which would significantly reduce the industry’s climate impact. But at the same time, we will never reach net-zero emissions without further innovation and strategies beyond land management and increased growth efficiency. There’s a lot of room, globally, for improvement„, so Cusack.

Höchstes Potential in Brasilien

In Brasilien, so fanden die Forscher heraus, könnten durch Einsatz dieser Strategien ein Rückgang der Emissionen in der Rindfleischerzeugung um insgesamt 57 Prozent erreicht werden. Besonders großes Potenzial zeigten dabei Strategien zur Rotation von Weideland sowie Aufforstung. „My home country of Brazil has more than 52 million hectares of degraded pastureland—larger than the state of California. f we can aim for a large-scale regeneration of degraded pastures, implementation of silvo-agro-forestry systems and adoption of other diversified local management strategies to cattle production, Brazil can drastically decrease carbon emission„, so Amanda Cordeiro, eine Koautorin der Studie. „Our research shows the important role that ranchers can play in combatting the global climate crisis, while ensuring their livelihoods and way of life„, ergänzt Clare Kazanski, eine weitere Koautorin.

Da es aktuell noch wenig Daten zur praktischen Anwendung der identifizierten Strategien gibt, sind die tatsächlich erreichbaren Auswirkungen noch nicht wirklich bekannt. Die Forscher betonen, dass weitere Untersuchungen nötig seien und der Innovationsdruck in dem Bereich steigen müsse, um mittelfristig ein Umdenken in der Branche zu erreichen.

via Phys.org

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