Die Autohersteller in der Europäischen Union müssen in den nächsten Jahren strenge Auflagen in Sachen Klimaschutz beachten. So darf ihre Flotte im Durchschnitt einen bestimmten CO2-Wert nicht überschreiten. Unter anderem diese Vorgabe sorgt dafür, dass die meisten Hersteller mit Hochdruck an neuen Elektroautos arbeiten. Denn diese gelten offiziell als emissionsfrei. Eine neue Studie des Ifo-Instituts weckt nun aber Zweifel an dieser Einstufung. Durchgeführt wurden die Berechnungen von dem Kölner Physikprofessor Christoph Buchal. Sein Ansatz: Er achtete nicht nur auf die Emissionen direkt während der Fahrt, sondern kalkulierte die Klimabilanz für die gesamte Lebensdauer eines Elektroautos. Dadurch schlagen die Herstellung der Batterie und der deutsche Strommix negativ zu Buche. Die Produktion der Batterie ist das Problem Konkret werden schon bei der Produktion einer Batterie für den Tesla Model 3 zwischen 11 und 15 Tonnen CO2 verursacht. Diese Hypothek kann aktuell im Laufe der Betriebszeit des Akkus nicht wieder aufgeholt werden. Geht man beispielsweise von einer Lebensdauer von zehn Jahren und einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern aus, lässt sich ein Wert zwischen 73 und 98 Gramm CO2 pro Kilometer errechnen. Ab dem Jahr 2030 gilt in der Europäischen Union allerdings ein Grenzwert von lediglich 59 Gramm CO2 pro Kilometer. Legt man die Berechnungen des Ifo-Instituts zugrunde würden die Elektroautos die Messlatte also schon alleine durch die Produktion der Batterie reißen. Autos mit Verbrennungsmotor liegen allerdings auch deutlich darüber. Um den Grenzwert zu erreichen, dürften sie lediglich 2,6 Liter auf 100 Kilometern verbrauchen. Die Energiewende wird die Klimabilanz verbessern Zusätzlich problematisch für die Klimabilanz von Elektroautos in Deutschland ist der Strommix hierzulande. Denn wenn Elektroautos mit Kohlestrom betrieben werden, fallen natürlich ebenfalls CO2-Emissionen an. Insgesamt kommt der Kölner Physiker daher bei einem Tesla Model 3 auf einen Wert zwischen 156 und 181 Gramm pro Kilometer. Die Energiewende in Deutschland und der bereits angekündigte Ausstieg aus der Kohle dürften in den nächsten Jahren aber dafür sorgen, dass die Klimabilanz der Elektroautos nach und nach besser ausfällt. Auch bei der Produktion der Batterien sind in den letzten Jahren massive Fortschritte erzielt worden. So hat sich Tesla etwa einen Vorsprung erarbeitet, weil das Unternehmen bei der Herstellung weniger seltene Materialien benötigt. Auch hier dürfte sich die Klimabelastung in den nächsten Jahren also noch verringern. Via: Ecomento Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter