Das Dresdner Unternehmen Sunfire entwickelt für Einfamilienhäuser Mikro-Blockheizkraftwerke (BHKW), die Strom und Wasser liefern. Die Geräte, Subfire Home genannt, sind mit so genannten Festoxid-Brennstoffzellen ausgestattet. Die Sachsen nutzen dabei neben dem eigenen Wissen das Know-how, das der Heizungskesselbauer Vaillant beisteuert, der diese Entwicklung nach jahrelanger Arbeit aufgegeben hat. Dritter im Bundes ist new enerday, ein Unternehmen aus Neubrandenburg, das Sunfire sich einverleibt hat. Alle Brennstoffzellen-Aktivitäten werden jetzt dort unter dem Unternehmensnamen Sunfire Fuel Cells gebündelt.


Betrieb ist sogar mit Campinggas möglich

Brennstoffzellen diesen Typs haben eine Betriebstemperatur von mehr als 650 Grad Celsius. Daher sind sie nicht nur für die Stromerzeugung, sondern auch für die Bereitstellung von Wärme prädestiniert. Während Brennstoffzellen mit niedrigerer Temperatur mit Wasserstoff versorgt werden müssen oder einen so genannten Reformer brauchen, der Wasserstoff beispielsweise aus Erdgas abspaltet, schluckt die heiße Schwester dieses Methan ebenso klaglos wie Camping- oder Flüssiggas.


Diese Fahrweise ist allerdings nicht emissionsfrei. Die Zelle stößt neben Wasser auch Kohlendioxid aus, wegen ihrer Doppelnutzung als Strom- und Wärmeproduzent jedoch weit weniger als die Kombination Erdgas-Heizkessel und Strom aus dem Netz, der noch zu rund 40 Prozent mit Kohle erzeugt wird.

Als Solisten sind die BHKW allerdings aufgeschmissen

Die ersten Geräte sollen Ende dieses Jahres ausgeliefert werden. Sie haben eine elektrische Nennleistung von 750 Watt bei einer thermischen Leistung von 1300 Watt. Das reicht für den normalen Bedarf. Wenn jedoch große Stromverbraucher wie Elektroherd, Spülmaschine und Wäschetrockner eingeschaltet werden, ist zusätzlicher Strom aus dem Netz oder einer Pufferbatterie nötig. Ähnlich sieht es bei der Wärme aus. Nicht in allen Situationen reicht das aus, was die Brennstoffzelle liefert. An besonders kalten Tagen muss ein Spitzenlastkessel zugeschaltet werden.

Sunfire will sein System auch anderweitig einsetzen, etwa zur Energieversorgung von Mess- und Steuerungseinrichtungen für Öl- und Gaspipelines, die Signalbeleuchtung von Windparks in der Bauphase sowie die mobile Stromversorgung für Sicherheitssysteme und Telekommunikationsstationen. Auch Wohnmobile könnten damit ausgestattet werden. Es könnte Wärme fürs Duschwasser liefern und Strom für die vielen elektrischen Geräte, die in modernen Fahrzeugen Dienst tun.

via Sunfire

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