Brände, Schädlingsbefall und Dürre haben den deutschen Wäldern in den letzten Jahren massiv zugesetzt. Alleine im Jahr 2018 gingen durch Feuer rund 2.500 Hektar Waldfläche verloren. Dies war der höchste Wert seit 26 Jahren. Das Probleme dürfte auch in diesem Jahr wieder verstärkt auftreten. Denn erneut gab es vergleichsweise wenig Niederschläge. Die Waldbrandgefahr ist daher unverändert hoch. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat nun berechnet, dass in den letzten Jahren und Jahrzehnten rund 110.000 Hektar Wald in Deutschland verloren gingen. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) will diese Lücken nun wieder schließen und fordert ein groß angelegtes Wiederaufforstungsprogramm. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte an, den Forstwirten verstärkt unter die Arme greifen zu wollen. Foto: Forrest, Simon Gehrig, Flickr, CC BY-SA 2.0 Der Waldklimafonds könnte zur Finanzierung genutzt werden Sollten die Pläne der Ministerin tatsächlich umgesetzt werden, müssten mehrere Millionen Bäume neu gepflanzt werden. Dementsprechend dürfte die Aktion nicht ganz preiswert werden. Klöckner hat aber auch schon eine Idee, wo das Geld herkommen soll: Aus dem 4,5 Milliarden Euro schweren Energie- und Klimafonds der Bundesregierung. Dieser wiederum enthält auch einen Waldklimafonds, der eigentlich eingerichtet wurde, um die Anpassung der deutschen Wälder an den Klimawandel zu unterstützen. Nun könnte er finanziell aufgestockt werden und so für die Kosten der Baumpflanzungen aufkommen. Der Klimaschutz würde dadurch zweifelsohne gefördert. Denn Bäume nehmen CO2 auf und wirken daher wie eine Art riesiger und natürlicher CO2-Speicher. Klöckner bezeichnet den Wald daher auch als „entscheidenden Klimaschützer“. In den 80er Jahren redeten viele vom Waldsterben. Er starb zum Glück nicht. Jetzt sterben Teile des Waldes, wenige nehmen es wahr. Deshalb wollen wir massive Wiederaufforstungen – für den Klimaschutz und die kommenden Generationen 🌳 — Julia Klöckner (@JuliaKloeckner) 5. Juli 2019 Bäume besitzen gewaltiges Potential als natürlicher CO2-Speicher Eine vor wenigen Tagen von Forschern der ETH Zürich vorgestellte Studie unterstützt sie in dieser Ansicht. Die Forscher dort ermittelten, dass auf der Erde theoretisch noch Platz für weitere 900 Millionen Hektar Wald sei. Würden all diese Flächen tatsächlich bepflanzt, könnten auf diese Weise rund zwei Drittel aller jemals verursachten CO2-Emissionen wieder eingefangen werden. Die Forscher betonten allerdings auch: Zu viel Zeit sollte sich die Weltgemeinschaft nicht mehr lassen. Denn bis die Wälder herangewachsen sind, können schon einmal Jahrzehnte vergehen. Auch die jetzt geplante Wiederaufforstung in Deutschland dürfte ihre volle Wirkung daher erst in der mittelfristigen Zukunft entfalten. Gleichzeitig sollen daher auch die anderen Projekte des Energie-und Klimafonds weitergeführt werden. Dazu gehören etwa Investitionen in Erneuerbare Energien und die Förderung der Elektromobilität. Via: Twitter Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter