Dass zu viel Plastikmüll in den Ozeanen unterwegs ist, ist unstrittig. Einer Studie aus dem vergangenen Jahr zufolge handelt es sich insgesamt um rund 269.000 Tonnen. Bisher kann die Wissenschaft aber noch nicht exakt vorhersagen, wie sich der Plastikmüll in den Ozeanen verteilt. Dies mussten zuletzt auch die Initiatoren des Ocean Cleanup Projects erfahren, die im Pazifik deutlich mehr Plastikmüll fanden als erwartet. Oldenburger Forscher setzen nun auf die Hilfe von Menschen in aller Welt, um mehr Daten über die Verteilung des Mülls in der Nordsee zu erhalten. Dazu werden in den nächsten Jahren an verschiedenen Stellen sogenannte Drifter aus Holz in die Nordsee geworfen. Diese sind mit einem speziellen Code versehen. Eine Aufschrift bittet den Finder zudem darum, den Fundort auf einer eigens eingerichteten Webseite zu melden.


100.000 Drifter werden in der Deutschen Bucht und im Wattenmeer ins Wasser gelassen

Auf diese Weise wollen die Forscher versuchen, nachzuvollziehen, welche Route die einzelnen Drifter jeweils genommen haben. Holz hat dabei ähnliche Schwimmeigenschaften wie Plastik ist aber für die Umwelt vollkommen ungefährlich. Bis zum Jahr 2018 sollen insgesamt 100.000 Drifter in die Nordsee geworfen werden. Ziel des Projekt ist es, die Verbreitungswege des Plastikmülls in der Deutschen Bucht und im Wattenmeer genauer zu verstehen. Langfristig wollen die Wissenschaftler dann in der Lage sein, zu prognostizieren, wo sich der meiste Müll sammelt und woher dieser vermutlich stammt. Diese Prognosen könnten dann bei der Reinigung der Nordsee eine wichtige Rolle spielen und helfen, unsachgemäße Entsorgung von Plastikmüll zukünftig zu verhindern.


Weltweit landet ein Zehntel der Plastikproduktion irgendwann im Meer

Denkbar ist dabei beispielsweise der Einsatz von Schwimmbarrieren, an denen sich der Plastikmüll sammelt, bevor er in Kleinteile zerfällt und im Meer versinkt. Die Wissenschaftler der Universität Oldenburg gehen davon aus, dass weltweit rund zehn Prozent der jährlichen Plastikproduktion früher oder später im Meer landet. In der Nordsee dürfte dieser Wert allerdings etwas niedriger liegen, weil die meisten Anrainerstaaten über funktionierende Recyclingssysteme verfügen. Doch auch hierzulande wird immer wieder illegal entsorgter Plastikmüll an die Strände geschwemmt.

Via: Macroplastics

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