Der Weltklimavertrag von Paris wird nur dann zu einem Erfolg, wenn die darin formulierten Ziele von der Weltgemeinschaft auch mit Leben gefüllt werden. Die französische Regierung hat daher – gemeinsam mit der Weltbank und den Vereinten Nationen – schon vor einiger Zeit das One Planet Summit ins Leben gerufen. Das Ziel der Veranstaltung: Mehr Investitionen in den Klimaschutz zu generieren. In diesem Jahr nutzte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Gelegenheit, ein altes Projekt wieder in den Fokus zu rücken. Die Initiative der „Großen grünen Mauer“ wurde bereits im Jahr 2007 ins Leben gerufen. Damals entstand die Idee, einen rund 15 Kilometer breiten Grünstreifen quer über den afrikanischen Kontinent anzulegen. Dieser sollte unmittelbar südlich der Sahara liegen und deren weitere Ausbreitung stoppen.


Knapp zwölf Milliarden Euro für die grüne Mauer

Tatsächlich nahm die Initiative zunächst aber nur wenig Fahrt auf. Außerdem meldeten Experten Zweifel an einer zu weitgehenden Umsetzung der Idee an. Ganz verschwunden ist das Projekt aber nie: Zahlreiche lokale Initiativen haben inzwischen das Kommando übernommen und pflanzen auch weiterhin Bäume und andere Pflanzen am Rande der Sahara. Nun will die Weltgemeinschaft das Thema noch einmal vorantreiben. So kamen bei der Veranstaltung in Paris, bei der viele Teilnehmer online zugeschaltet waren, insgesamt 11,8 Milliarden Euro für den Ausbau der „Großen grünen Mauer“ zusammen. Davon soll nicht nur das Klima profitieren. Vielmehr hoffen die Initiatoren, dass so auch Hungersnöte und Dürren vermieden werden können. Frankreichs Präsident Macron sprach davon, dass Afrika so auf das Jahr 2030 vorbereitet werden könne.


Mehr Naturschutzgebiete sollen vor neuen Pandemien schützen

Deutschland wiederum nutzte die Gelegenheit, um den Beitritt zur „High Ambition Coalition for Nature and People“ zu verkünden. Insgesamt fünfzig Staaten haben sich in diesem Rahmen verpflichtet, bis zum Jahr 2030 dreißig Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Zuvor hatten sich bereits Großbritannien und die Europäische Union hinter dieses Ziel gestellt. Die beteiligten Politiker betonten, dass es sich hierbei auch um eine Lehre aus der Corona-Pandemie handele. Denn je mehr der Mensch in weitere lokale Ökosysteme eindringt, desto wahrscheinlicher wird auch die Übertragung von Krankheiten zwischen Mensch und Tier. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen warnte vor diesem Hintergrund bereits vor dem „Anfang einer Ära von Pandemien.“ Die Initiative wurde zudem auch von der Umweltschutzorganisation Greenpeace gelobt.

Via: Die Zeit

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