Die Roboter der Firma Boston Dynamics haben in der Vergangenheit schon öfter für Aufsehen gesorgt. So wurde alleine ein Youtube-Video, auf dem zu sehen ist, wie einer der „Spot“ genannten Maschinen eine Tür öffnet, fast 98 Millionen Mal abgerufen. Nun sorgt ein Kunstprojekt unter dem Namen „Spots Rampage“ für Aufsehen. So soll morgen ein Roboter von Boston Dynamic in einer leeren Kunstgalerie unterwegs sein. Der Clou: Er ist mit einem Paintball-Gewehr ausgestattet und Nutzer können online die Kontrolle übernehmen. Alles was sie dafür tun müssen, ist einen Link anzuklicken und ein wenig Glück zu haben. Denn die Kontrolle über den Roboter wechselt alle zwei Minuten. Eine Warteliste gibt es dabei nicht. Stattdessen entscheidet alleine der Zufall, wer als nächstes an der Reihe ist.


Bild: MSCHF

Ein erstes Promovideo wurde bereits veröffentlicht

Anders als in der Vergangenheit handelt es sich hier aber nicht um ein PR-Projekt von Boston Dynamics. Stattdessen hat das Künstlerkollektiv MSCHF immerhin 75.000 Dollar in die Hand genommen, um einen der Roboter zu kaufen. Anschließend montierten sie ein Paintball-Gewehr auf der Oberseite und machten das Projekt öffentlich. Auf einem Promo-Video ist bereits zu sehen, wie der Spot durch die Galerie stolziert und farbige Kleckse an die Wand schießt. Morgen kann diese Aufgabe dann theoretisch jeder Internet-Nutzer übernehmen. Den Köpfen hinter dem Projekt geht es allerdings keineswegs nur darum, online ein bisschen gute Laune zu verbreiten. Stattdessen soll auf leicht subtile Art und Weise auf eine zugrunde liegende Problematik hingewiesen werden. Denn Roboter können keineswegs nur tanzen und Türen öffnen.

Die Roboter dürfen nicht zur Gewaltanwendung eingesetzt werden

Vielmehr warnen Experten bereits seit vielen Jahren davor, dass Roboter auch im Krieg eingesetzt werden könnten. Tatsächlich sorgt das Kunstprojekt hier für eine Premiere: Erstmals ist ein Boston Dynamics Roboter mit einem Gewehr zu sehen. Dies ist auch als Anspielung auf die Historie des Unternehmens zu verstehen. Denn in der Anfangszeit gab es finanzielle Unterstützung von der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) – also dem Forschungsinstitut des Verteidigungsministeriums. Heute allerdings verweist Boston Dynamics darauf, dass man keine Roboter an Kunden verkaufe, die diese zur Gewaltanwendung einsetzen wollen. Einige Geschäftsabschlüsse habe man deswegen sogar platzen lassen, so ein Vertreter des Unternehmens. Sollte sich zudem nach dem Verkauf herausstellen, dass die Nutzung gegen die Bedingungen verstößt, kann dem Kunden die Lizenz entzogen werden.

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Der Einsatz beim Paintball ist umstritten

Der entsprechende Roboter kann dann nicht mehr auf die Server des Unternehmens zugreifen und wird irgendwann inaktiv. Genau dies könnte nun allerdings auch dem Kunstprojekt zum Verhängnis werden. Denn noch prüft das Unternehmen, ob ein Einsatz beim Paintball mit den Geschäftsbedingungen in Einklang zu bringen ist. Wäre dies nicht der Fall könnte der Online-Spaß auch kurzfristig noch ausfallen. Bei den Künstlern des Kollektivs sorgt diese Vorstellung allerdings nicht gerade für Angst und Schrecken. Eher im Gegenteil: Dort scheint man sich durchaus auf die damit einhergehende öffentliche Aufmerksamkeit zu freuen. Denn bei einem Verbot könnten sich viele Menschen durchaus fragen, warum Boston Dynamics bestimmte Bilder unbedingt vermeiden möchte. Dies dürfte auch den Entscheidern des Unternehmens klar sein. Die Chancen auf Roboter-Paintball morgen stehen daher vermutlich doch recht gut.

Via: Digital Trends

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