Riesige Slumsiedlungen, umgeben von Abfallbergen: Das Elend ist in Afrika weithin sichtbar. Menschen ohne würdigen Wohnraum vegetieren vor sich hin und können dem Müll nicht mehr entkommen. Dabei stammt ein großer Teil der PET-Plastikabfälle gar nicht von den Bewohnern der Elendssiedlungen, es handelt sich häufig um importierten Abfall aus anderen Ländern. Das norwegische Start-up Othalo berechnete, dass es auf der Welt genügend Plastikmüll gibt, um mehr als 1 Milliarde hochwertige Häuser daraus zu bauen – und die Slums gründlich zu verwanden.


Das soll besser werden! / Foto: Screenshot aus Youtube-Video (s.u.)

Charmante, erschwingliche Häuser aus Abfall

Othalos Rechnung ist nicht aus der Luft gegriffen. Das kleine Unternehmen macht sich mutig daran, das Gedankengebäude in die Tat umzusetzen. 8 Tonnen recycleter Plastikmüll reicht für ein 60-Quadratmeter-Haus, so der Abfallexperte und Firmengründer Frank Cato Lahti, der seit 2014 an den passenden Technologien tüftelt. Unterstützung erhält er von Sintef, einer unabhängigen norwegischen Forschungsorganisation, und von der Universität Tromsø. Hochwertig sollen die Wohneinheiten werden, und mit ihrem Bau werden, wenn alles gut läuft, neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Gründung von Othalo erfolgte 2019, seitdem nehmen die vorgefertigten Baumodule zunehmend Gestalt an. Sie entwickeln sich zu charmanten, erschwinglichen Häusern, die über Loggien und Terrassen miteinander verbunden sind.

Othalo: The Future of Housing


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Auch andere Gebäudearten sind in Planung

Mit an Bord ist der belgisch-dänische Architekt Julien De Smedt, der allgemein als »Wunderkind« gilt. Von ihm stammen die architektonischen Entwürfe. Wie genau aus dem weggeworfenen Kunststoff taugliches Baumaterial wird, das verraten die Macher jetzt natürlich noch nicht. Doch eines ist jetzt schon klar: Der Wohnungsbau soll nicht das einzige Ziel bleiben, auch klimatisierte Lagerräume und Flüchtlingsunterkünfte sind in Planung. Nur: Allein auf dem Wohnungssektor südlich der Sahara fehlen 160 Millionen kostengünstige Einheiten, und die Zahl steigt weiter rasant an. In Südafrika stehen etwa 12 Millionen Menschen ohne taugliche vier Wände da, das wären 2,1 Millionen Wohnungen. Zeit, einzugreifen und zwei Probleme auf einmal lösen!

Quelle: reset.org

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