Bio-Anbau, dieses Wort ist in aller Munde, doch daneben gibt es auch noch die Permakultur. Und dieses Anbausystem für Pflanzen hat es in sich: Es macht Pestizide überflüssig und sorgt trotzdem für gesunde, kräftige Pflanzen und zumeist hohe Erträge. Allerdings ist nicht bekannt, ob es eine Art flächenmäßiger Obergrenze gibt.


Die Anbaumethoden der Naturvölker dienten als Vorbild

Die Australier Bill Mollison und David Holmgren gelten als Väter der Permakultur, sie entwickelten dieses Konzept in den 70er Jahren. Im Grunde genommen haben sie allerdings nur etwas wiederentdeckt, was in der Natur schon seit Anbeginn der Zeiten angelegt ist: Interaktionen zwischen Pflanzen und Tieren und natürliche Kreisläufe. Die Anbaumethoden verschiedener Naturvölker dienten Ihnen als Vorbilder für ihre Ideen. Das Grundprinzip: Die Permakultur ist das exakte Gegenteil der Monokultur, eher ein Multikulti der Pflanzen, die auf engem Raum bunt gemischt durcheinander wachsen. Obst, Kräuter und Gemüse gedeihen Seite an Seite mit verschiedenen Wildblumen, jedoch nicht ohne eine gewisse zugrundeliegende Ordnung. Es geht nämlich darum, naturnahe Kreisläufe zu gestalten, die sich auf Dauer selbst erhalten.


So unterscheidet sich die Permakultur vom Bio-Anbau

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Keine fossile Energie, künstliche Dünger oder Pestizide

Die ersten Bewährungsproben meisterte die Permakultur im Bereich Gemüseanbau, danach folgte der Anbau von Getreide. Fossile oder »fremde« Energien dürfen in der Permakultur nicht eingebracht werden, auch keine künstlichen Dünger oder gar Pestizide. Die überschaubaren Einzelbeete werden manuell gepflegt, doch besonders viel gibt es meist nicht zu tun, denn die Pflanzen halten sich gegenseitig gesund. So etwas wie Abfall gibt es nicht, alles wird wiederverwertet. Die Gärtner oder Landwirte zollen nicht nur der Natur selbst großen Respekt, sondern sie beachten auch die individuellen klimatischen und landschaftlichen Gegebenheiten. Eine Permakultur im Allgäu sieht ganz anders aus als im Moseltal oder an der Ostseeküste. Der Agrar-Spezialist Francois Léger prägte in diesem Zusammenhang den Begriff »ökologische Intelligenz«. 60-Hektar-Betriebe, die auf Permakultur setzen, gibt es bereits, doch ob es noch größer geht, wurde noch nicht ausprobiert. Da drängt sich doch die Frage auf: Was wäre, wenn wir es wirklich schafften, auch in der Landwirtschaft wieder ganz auf die Kraft der Natur zu setzen?

Quelle: daserste.de

1 Kommentar

  1. eisvogel

    18. Februar 2018 at 10:00

    Gibt es denn noch keinen Ertragsvergleich zwischen Bio-, Perma- & konventionellem Ackerbau? Eines muß uns klar sein, würden alle Landwirte auf biologischen Ackerbau umsteigen, hätten wir eine massive Ackerfruchtknappheit und müßten erst wieder die Ackerfrucht von ausländischer konventioneller Produktion importieren. Bei Perma- nehme ich an, wird es ähnlich sein.

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