Bain & Company gehört zu den weltweit führenden Unternehmensberatungen und hat sich insbesondere auf die Strategieberatung spezialisiert. Die Experten dort versuchen daher auch immer wieder, zukünftige Trends frühzeitig zu erkennen, um die Folgen abschätzen zu können. Nun haben die Berater eine besonders beunruhigende Analyse vorgelegt. Demnach steht unserem Wirtschafts- und Arbeitssystem in den 2020er eine fundamentale Umwälzung bevor. Die Autoren sprechen daher auch von einer „Dekade der Extreme“. Teilweise lassen sich sogar Parallelen zu den 1920er Jahren ziehen, in denen eine große Wirtschaftskrise schließlich auch soziale und politische Folgen nach sich zog. Veranwortlich für die eher pessimistische Prognose der Unternehmensberater sind vor allem drei große Trends, die fast alle Industrienationen betreffen. Diese drei Trends brauen sich über den Industriestaaten zusammen 1. Die zunehmende Automatisierung. Zwar kann die Produktion von Waren dadurch im besten Fall deutlich effizienter gestaltet werden. Auf der anderen Seite drohen aber auch enorme Umwälzungen. Relativ offensichtlich ist dies auf dem Arbeitsmarkt, wo bestimmte Tätigkeiten zukünftig komplett wegfallen könnten. Aber auch die wirtschaftlichen Spielregeln insgesamt könnten durcheinander gewirbelt werden. 2. Die Alterung der Bevölkerung. Diese sorgt dafür, dass die Sozialsysteme in den einzelnen Ländern immer teurer werden. Verstärkt wird dieser Effekt noch, wenn viele Menschen aufgrund der Automatisierung ihren Job verlieren. Zukünftig könnte etwa bei der Rente das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern noch ungünstiger ausfallen als heute. 3. Steigende Ungleichheit. Nicht zuletzt aufgrund der ersten beiden Punkte dürfte die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter auseinander gehen. Für die Vereinigten Staaten prognostizieren die Forscher sogar den kompletten Wegfall der Mittelschicht. Stattdessen wird sich die Bevölkerung aufteilen, in Arbeitskräfte, die für die Autmatisierung und Modernisierung gerüstet sind – und sehr viele Einwohner, die dies nicht sind. In den USA prophezeien die Wirtschaftsexperten eine Verteilung von 20 Prozent Oberschicht und 80 Prozent Unterschicht. Die Situation in Deutschland ist vergleichsweise gut Deutschland kommt in der Studie aber noch vergleichsweise gut weg. Denn viele für die Automatisierung benötigten Produkte stammen von deutschen Firmen. Auch hier gilt aber: Nicht alle Arbeitskräfte werden davon profitieren können. Vielmehr geht die Schätzung davon aus, dass lediglich jeder fünfte Mitarbeiter einen Nutzen aus der zunehmenden Automatisierung ziehen könnte. Ganz hoffnungslos ist die Lage aber natürlich noch nicht. Denn auch Unternehmensberater können natürlich nicht in die Zukunft schauen. Ob die teilweise etwas kühnen Prognosen also tatsächlich auch eintreffen werden, bleibt abzuwarten. Via: Bain Report (PDF) Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter