Ich habe heute einen Artikel über das neue Südamerika gelesen und ihn als Anlass genommen mal etwas genauer nachzusehen, ob Südamerika eventuell schon bereit ist für eine neue Revolution – diesmal eine Wirtschaftliche und keine Ideologische. Die Wirtschaft in Südamerika ist wie die meisten Länder der Welt natürlich auch von der Finanzkrise getroffen, doch das Schwächeln Amerikas ist für Südamerika vielleicht genau die Chance die es gebraucht hat um dem eigenen Wirtschaftswachstum ohne Abhängigkeit von den USA den nötigen Antrieb zu geben. Hierzu hab ich eine ausgezeichnete Analyse von IGNACIO RAMONET gefunden, welcher Direktor der internationalen Politik-Zeitschrift „Le Monde Diplomatique“ ist. Das neue Südamerika Südamerika ist von neuer Hoffnung und dem Streben nach Gerechtigkeit erfasst worden. Der große Traum einer Integration der Völker, anstelle eines ausschließlichen Zusammenschlusses der Märkte, hat so neue Kraft bekommen. Neben der südamerikanischen Freihandelszone Mercosur, die rund 260 Millionen Bewohner von Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay und Venezuela vereint, ist die Bolivarische Alternative für Amerika (ALBA) die schöpferischste Idee zugunsten einer solchen Integration. Ihre Mitglieder haben die notwendige Stabilität erreicht, um sich dem Kampf gegen Armut, Elend, Ausgrenzung und Analphabetismus zu widmen, um ihren Bürgern Bildung, Gesundheit, Unterkunft und würdige Arbeit zu garantieren. Dank des Projektes Petrosur haben sie zudem einen größeren energiepolitischen Zusammenhalt und einen signifikanten Anstieg der landwirtschaftlichen Produktion erreicht, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten. In Anbetracht der Gründung der Bank des Südens und einer gemeinsamen Währungszone (Zona Monetaria Común, ZMC) sind sie in dem Versuch vorangekommen, ein gemeinsames Zahlungsmittel zu schaffen, das den Namen Sucre tragen könnte. Verschiedene südamerikanische Regierungen haben am 9. März dieses Jahres einen bis dahin unfassbaren Schritt unternommen: Sie haben sich mit dem Südamerikanischen Verteidigungsrat (CDS) dazu entschieden, im Rahmen der im Mai 2008 in Brasilia gegründeten Union südamerikanischer Nationen (UNASUR) einen Organismus zur militärischen Zusammenarbeit ins Leben zu rufen. Bullenmarkt in Südamerika hat begonnen Die Investmentbanker der Citigroup sehen in Lateinamerika einen Bullenmarkt. Ein neuer wirtschaftlicher Aufschwung, der nach den Konjunkturpaketen erwartet wird, sollte die Rohstoffaktien überdurchschnittlich beflügeln. Der Bullenmarkt könnte nach Ansicht der Citi-Banker die nächsten fünf Jahre anhalten. Vor allem die Aktienmärkte Brasilien und Peru sehen die Citibank Analysten als Outperformer, weil es dort die größte Anzahl von Rohstoffproduzenten gibt. Chile und Kolumbien wurde stattdessen eher untergewichtet. Eine Korrektur sei dennoch nicht auszuschließen, so die Analysten. Der MSCI EM Latin America stieg im vergangenen Monat um 27 Prozent. Südamerika besser als der Rest der Welt Die wichtigsten Kapitalmärkte Lateinamerikas haben sich in der Krise besser behauptet als andere Weltregionen. Auch wenn angesichts der massiven Verwerfungen niemand kurzfristige Vorhersagen machen will, gilt die Region als gut gerüstet für die Rezession. Ganz anders als in früheren Krisen, als starre Währungen die stark verschuldeten Volkswirtschaften anfällig für Krisen machten, hat etwa Brasilien seine Auslandsschulden stark abgebaut und die Abhängigkeit vom US-Dollar verringert. Auch die Unternehmen Lateinamerikas gelten dank niedriger Verschuldung als relativ krisenresistent. Für mich steht fest, dass hier in Südamerika einiges im Gange ist und man sich die Entwicklung in dieser Region unbedingt genauer ansehen sollte. Je heikler ein Thema ist, desto weniger können wir uns darauf verlassen, dass es in „traditionellen“ Medien angesprochen wird. Wer mehr Informationsquellen zur Entwicklung in Südamerika hat – Bitte als Kommentar posten! Auf jeden Fall war es sicher kein Fehler, dass ich vor kurzem angefangen habe Spanisch zu lernen 😉 Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter