Bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs gibt es weltweit bereits einige vielversprechende Ansätze. So weckte das Tübinger Unternehmen Curavec Medienberichten zufolge sogar das Interesse der US-Regierung. Experten gehen allerdings davon aus, dass ein Impfstoff erst nächstes Jahr zur Verfügung stehen wird. Die Weltgesundheitsorganisation arbeitet daher aktuell mit Hochdruck daran, Medikamente gegen Covid-19 zu finden. Diese völlig neu zu entwickeln würde allerdings deutlich zu lange dauern. Deshalb sind die Experten nun auf der Suche nach bereits existierenden Medikamenten, die möglicherweise auch gegen das neue Virus helfen. Inzwischen wurde eine Liste von vier möglicherweise wirksamen Präparaten erstellt. Diese werden nun in zwei groß angelegten Studien genauer getestet. Im Idealfall kann so die aktuell bestmögliche Behandlung von Covid-19 gefunden werden.


Vier Medikamente werden genauer unter die Lupe genommen

Konkret geht es bei der SOLIDARITY genannten WHO-Studie um folgende vier Medikamente:


1. Chloroquin: Es handelt sich eigentlich um ein Malaria-Mittel. Vor allem in den Vereinigten Staaten verbinden sich mit dem Medikament aber auch große Hoffnungen in Sachen Corona-Virus.

2. Das Virostatikum Remdesivir: Ursprünglich sollte das Präparat zur Behandlung von Ebola eingesetzt werden. Dort erwies es sich allerdings als nicht wirksam. Bei Covid-19 konnten hingegen erste vielversprechende Erfolge erzielt werden.

3. Lopinavir/Ritonavir: Die Medikamentenkombination wird normalerweise zur Behandlung von HIV eingesetzt.

4. Lopinavir/Ritonavir + Beta-Interferon: Möglicherweise lässt sich die Wirkung durch die Zugabe eines weiteren Wirkstoffs noch steigern.

Alle diese Medikamente wurden bereits zugelassen und könnten dementsprechend vergleichsweise schnell zum Einsatz kommen.

Eine europäische Studie soll die Ergebnisse ergänzen

Zusätzlich wird in Frankreich auch noch eine Studie namens DISCOVERY durchgeführt. Diese untersucht die selben vier Medikamente, wird aber ausschließlich europäische Patienten beinhalten. Konkret geht es um 3.200 Menschen in Frankreich, Deutschland, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien und Großbritannien, die sich bereits mit dem Virus infiziert haben und aktuell im Krankenhaus behandelt werden. Allerdings sind in vielen Ländern die Gesundheitssysteme bereits an der Kapazitätsgrenze angelangt. Deshalb sind beide Studien bewusst simpel gehalten, sodass neben der eigentlichen Behandlung nur ein geringer bürokratischer Aufwand entsteht. Eingesetzt werden die vier genannten Medikamente ohnehin in vielen Krankenhäusern bereits. Denn weil es bei dem neuartigen Virus noch keine Standard-Therapie gibt, mussten die Mediziner improvisieren und setzten antivirale Medikamente außerhalb des ursprünglichen Einsatzgebietes ein.

Via: Business Insider

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