Strom aus Sonnenenergie wird in der Kategorie “grüne” Energie geführt. Das mag auf die Energiegewinnung selber zutreffen, die Herstellung der Solarzellen selber erfolgt aber oft weniger umweltbewusst. Die Designerin Elena Mitrofanova vom Institute for Advanced Architecture of Catalonia stellte nun eine Alternative vor, die nicht nur sauber ist, sondern auch tatsächlich “grün”: Sie möchte die Energie der Sonne mit Hilfe von Moos in Strom umwandeln.


Strom aus Photovoltaik

Die Methode bezeichnet sie als “Moss Voltaics”. Sie bewegt sich damit im Bereich der Biophotovoltaik, bei der es darum geht, Strom aus der Photosynthese von Pflanzen zu gewinnen. Neu ist der Gedanke nicht, dabei Moos zu verwenden. So gibt es einen Radioempfänger namens “Moss FM”, der mit Strom aus Moos betrieben wird. Jedoch bringen die dort verwendeten Zellen lediglich eine Leistung rund 3,5 Milliwatt je Quadratmeter.


Moos wandelt im Zuge der Photosynthese CO2 aus der Luft in organische Verbindungen um. Die Verbindungen werden dann im Boden freigesetzt, wo sie von Bakterien zu Ernährungszwecken aufgespaltet werden. Dabei werden verschiedene Nebenprodukte frei, unter anderem Elektronen.

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Vorteile gegenüber gewöhnlichen Solarzellen

Mitrofanova pflanzte ihr Moos für Moss Voltaics allerdings nicht in Erde, sondern in ein Gemisch aus wasserabsorbierendem Polymer und leitenden Kohlenstofffasern, welches die Anode des Systems darstellt. Das Polymer wird dann auf Lehmziegel gesetzt, die das für das Moos nötige Mikroklima bieten.

Die Ziegel selber wurden von einer CNC-Fräsmaschine nach einem am Computer generierten Entwurf zugeschnitten. Die Module sind flexibel erweiterbar und lassen sich zu einem einzelnen Stromkreis zusammensetzen.

Mitrofanova glaubt an das Prinzip der Biophotovoltaik. Die Zellen sind günstig zu produzieren und biologisch abbaubar. Zudem bieten sie vor allem in nördlichen Ländern mit wenig Sonneneinstrahlung eine beeindruckende Effizienz.

Das System muss aber noch ausgebaut werden. Momentan produziert Moss Voltaics drei Watt mit einem System aus 16 Modulen. Es gilt also, die Ausbeute zu verbessern, da momentan noch sehr große Flächen für die Produktion von ausreichend Strom benötigt werden. Mitrofanova glaubt allerdings, dass sich das System in Zukunft entsprechend perfektionieren lässt.

1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    9. April 2016 at 02:00

    Das interessante Konzept ist allerdings nur das Neueste einer ganzen Reihe von Ansätzen, mittels mikrobieller Brennstoffzellen Strom zu erzeugen. Der Gesamtkontext nebst den bisherigen Versuchen und Entwickungen läßt sich hier umfassend begutachten: http://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_01_10_micro_energy.htm#Biomasse

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