Weltweit haben etwa 663 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Desinfizierung von verunreinigtem Wasser ist oft teuer, aufwändig und zeitintensiv. So dauert es beispielsweise bis zu 48 Stunden, um verunreinigtes Wasser mit Hilfe von UV-Strahlung zu desinfizieren. Wissenschaftler der Stanford University und des SLAC National Accelerator Laboratory haben sich Gedanken zu dem Thema gemacht und entwickelten ein kleines, viereckiges Gerät, das Wasser innerhalb von 20 Minuten mit Hilfe von Sonnenenergie reinigen kann.


Klares Wasser dank Sonnenlicht

Das kleine Wunderwerk ist ungefähr halb so groß wie eine Briefmarke und sieht aus wie ein viereckiges Stück schwarzes Glas. Jedoch ist es von einer Schicht Molybdändisulfid mit einer Nanostruktur überzogen. Die Struktur bildet eine Art Labyrinth, auf das das Wasser trifft. Wird das kleine Gerät dann in Wasser gelegt und danach Sonnenstrahlung ausgesetzt, reagiert das Molybdändisulfid mit dem Wasser und dem Sonnenlicht und bildet Wasserstoffperoxid und andere antibakterielle Chemikalien. Diese zerstreuen sich nach einiger Zeit und hinterlassen klares Trinkwasser.


Das Geheimnis hinter der Entwicklung ist die Tatsache, dass Molybdändisulfid ein sogenannter Photokatalysator ist und Elektronen freigibt, die im Wasser zu chemischen Reaktionen führen. Allerdings kann das Wasser so nur desinfiziert, nicht gefiltert werden. Industrielle Verunreinigungen wären also in vielen Teilen der Welt weiter ein Problem. Somit handelt es sich bei der Entwicklung der Universität Stanford nicht um den heiligen Gral der Trinkwasseraufbereitung, wohl aber um eine Erfindung mit viel Potential. Jedoch sind noch weitere Experimente nötig, um sicherzustellen, dass bei dem Prozess auch wirklich alle gängigen Bakterienarten getötet werden.

via Treehugger

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