Chinesischen Forschern ist es mit mithilfe der Gen-Editiermethode „CRISPR-Cas9“ erstmals gelungen die Gene von kleinen Rennhunden zu verändern. Dem in der Fachzeitschrift Journal of Molecular and Cell Biology veröffentlichten Bericht zufolge haben die Wissenschaftler eine neue Stufe der Genetik erreicht. Die Experten machten sich dabei eine DNA-Mutation zu Nutze um bei kleinen Rennhunden mehr Muskelmasse wachsen zu lassen. Die gleichen Veränderungen können den Forschern zufolge bei jeder anderen Hunderasse ebenfalls herbeigeführt werden. Auch beim menschlichen Genom könne das Muskelwachstum hemmende Myostatin-Gen zerstört werden um einen enormen Zuwachs an Muskelmasse erreichen zu können.


Hunde laufen schneller und besser

Was auf dem ersten Blick aussieht wie eine gelungene Fotomontage, ist wirklich echt. Chinesische Forscher haben die Gene der Hunderasse Beagles editiert und damit erreicht, dass die Hunde über deutlich mehr Muskelmasse verfügen. Den Forschern nach können die Hunde nun noch schneller und ausdauernder laufen, so dass diese für den polizeilichen Einsatz aber auch für das Militär von Bedeutung sein können. Die Arbeit sei nur eine erste Stufe von weiteren DNA-Modifikationen, die auch der Forschung und zuletzt dem Menschen zu Gute kommen sollen. So sollen Hunde mithilfe der recht günstigen und sehr zielgenauen Gen-Editiermethode CRISPR-Cas9 auch menschliche Krankheiten wie Muskeldystrophie und Parkinson ausbilden um geeignete Heilmethoden erforschen zu können. Die Methode des Gen-Editing wurde vor einigen Jahren bereits entwickelt. Mit der Hilfe der Technik können die Wissenschaftler Gene recht einfach deaktivieren beziehungsweise modifizieren.


Anwendungen bei Menschen

Das Editieren von Genen ist mittlerweile so einfach geworden, dass unabhängige Forscher davon ausgehen, dass auch bald der Mensch an der Reihe sein könnte. Die chinesischen Forscher konnten durch das Editieren von Genen die beiden Myostatin-Gene bei Beagles zerstören. Das Gen ist für die Hemmung des Muskelwachstums verantwortlich. Auch Menschen verfügen über dieses Gen, das auf die selbe Art und Weise zerstört werden könne. Berichten zufolge werden auch immer wieder Menschen ohne funktionierendes Myostatin im Gencode geboren. In der Vergangenheit kam es daher bereits zu ausführlichen Untersuchungen und Studien, die stets zu dem Ergebnis kamen, dass mehr Muskeln keinen Nachteil bedeuten. Die Manipulation des Myostatin-Gen würde sich demnach bestens dafür eignen Gen-Doping auch beim Menschen zu betreiben. Wie Experten betonen, wird die Evolution durch die CRISPR-Methode nicht mehr dem Zufall überlassen. Die Menschen können hier gezielt die Steuerung übernehmen. Ein spannendes und erschreckendes Szenario zugleich.

Wissenschaftler verändern Gene von menschlichen Embryonen

Zum Thema Genome Editing weisen die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, acatech ─ Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in einer Stellungnahme von September darauf hin, dass in Zukunft ein verantwortungsvoller Umgang mit den neuen Methoden zur Erbgutveränderung stattfinden muss. Ein guter Appell an die Wissenschaft, ob sich auch jeder daran hält, bleibt abzuwarten. Im April vermeldete jedenfalls ein anderes Forscher-Team aus China, dass menschliche Embryos durch die gelungene Korrektur eines Gendefekts erfolgreich modifiziert werden konnten. Die behandelten Embryonen wurden somit vor Thalassämien geschützt. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der roten Blutkörperchen, die dazu führt, dass das Hämoglobin nicht ausreichend produziert beziehungsweise gesteigert abgebaut werden kann.

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