Das Gezeitenkraftwerk SeaGen liefert bislang 1,2 Megawatt Energie, die aus der Strömung der Gezeiten gewonnen wird. Die Anlage SeaGen befindet sich in der Irischen See und ist mit ihrer Leistung in der Lage rund 1.500 Haushalte mit dem benötigten Strom zu versorgen. Betrieben wird die Anlage vom Unternehmen Marine Current Turbines, an dem auch Siemens mit 10 Prozent Anteilen beteiligt ist. Jetzt plant man für das Jahr 2014 eine deutlich größere Anlage vor Schottland. Diese Anlage wird in etwa 8 Megawatt Leistung bringen, die für die Versorgung von rund 8.000 Haushalten ausreichend sein sollen. Allein die Energie, die weltweit aus Meeresströmungen zu gewinnen sei, wird von der Internationalen Energie Agentur auf 800 Milliarden Kilowattstunden Strom beziffert. Diese Energiemenge würde ausreichen, um 250 Millionen Haushalte mit Energie zu versorgen. Beispiele wie die Methangasanlage aus China mit 5,66 Megawatt Leistung aber auch das Windkraftwerk mit dreifacher Leistung zeigen, wie sehr man an alterntiver Energie interessiert ist.


SeaGen funktioniert wie eine Windkraftanlage unter Wasser

Für die Energierzeugung mit Gezeitenkraftwerken, die nach dem Prinzip der SeaGen Anlage funktionieren, eignen sich besonders Meerengen, da hier besonders starke Gezeitenströme auftreten. Beim SeaGen Projekt befindet eine Unterwasserturbine an einem Turm von drei Metern Dicke, der in 30 Metern Wassertiefe verankert ist. An der Turbine finden sich an jeder Seite zwei Rotoren, mit jeweils 16 Metern Durchmesser. Insgesamt decken diese Rotoren eine Fläche von in etwa 400 Quadratmetern ab. Die Rotorblätter sind dabei um 180 Grad zu kippen, damit sowohl die auflaufende, als auch die ablaufende Strömung in Energie gewandelt werden kann. Auch mit dem Anaconda Projekt versucht man sich die Wasserenergie zunutze zu machen.

Gezeiten liefern zuverlässige Strömungen

Obwohl diese Gezeitenstromanlagen doppelt so teuer sind wie Offshore-Windkraftanlagen rechnen sich die Kosten, da die Gezeitenstromanlagen im Vergleich zu Offshore-Windkraftanlagen ähnlicher Kapazität die doppelte Menge an Energie liefern. Zudem ist die Energie, die mithilfe der Gezeiten gewonnen wird, deutlich besser zu kalkulieren. Gezeiten und Meeresströmungen sind genauer vorherzusagen als auftretende Winde. So könnten Gezeitenkraftwerke wie das SeaGen Projekt gemeinsam mit den weiteren Alternativen zur Atomkraft die Energie der Zukunft liefern.

Quelle & Bild: siemens

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