In der Zukunft sollen Einrichtungen eines Fahrzeugs, statt mit Knopfdruck nur mit verschiedenen Fingergesten gesteuert werden können, wenn sich das Konzept des deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz durchsetzt. Jetzt denkt sicherlich jeder an eine Steuerung a la der Bewegungssteuerung Kinect, aber weit gefehlt. Die Steuerung von Fensterheber, Radio oder Scheibenwischer und Weiteren soll bei dem als „Geremin“ bezeichnetem System mittels Fingerbewegungen in einem elektrischen Wechselfeld erfolgen. Durch das „Geremin“ System müssten Autofahrer die Hände nicht mehr vom Lenkrad nehmen, um die gewünschten Zusatzeinrichtungen eines Kraftfahrzeugs zu steuern. Das Konzept beruht auf dem Prinzip des vom sowjetischen Physiker Lev Sergejewitsch Termen entwickelten Musikinstruments „Theremin“. Bei diesem Instrument werden durch Bewegen einer Hand oder eines Fingers in einem Schwingkreis Töne erzeugt, die durch die Bewegungen in Lautstärke und Tonhöhe beeinflusst werden. Bekanntes Beispiel für das Instrument war der Auftritt von Barbara Buchholz in der TV-Sendung das Supertalent mit Dieter Bohlen. Übrigens ist das „Theremin“ das einzigste Instrument der Welt das ohne Berührung gespielt wird.


Das System wird noch weiterentwickelt

Noch befindet sich das „Geremin“ System in der Weiterentwicklung. Man kämpft zum Beispiel noch damit, dass eine Geste genau erkannt werden muss. Also zu erkennen, wann eine Geste beginnt und wann sie endet. Hierzu sind aber bereits Lösungsansätze vorhanden. Als Gesten werden in die Luft gemalte Dreiecke, Kreise oder einfach eine Rechts-Links-Fingerbewegung und weitere dienen. Der Vorteil des „Geremin“ Systems gegenüber einem System das auf Videotechnik basiert wäre zum Beispiel der günstigere Preis, zu dem es produziert werden kann. Aber auch, dass das „Geremin“ System nicht von Einflüssen wie plötzlicher Sonneneinstrahlung oder anderen wechselnden Lichtverhältnissen wie zum Beispiel in einem Tunnel beeinflusst würde. Auch würde für das „Geremin“ System nur eine geringere Rechenleistung der Computersteuerung benötigt. Auch weitere Systeme, die das Autofahren erleichtern sollen wie der GPS-Beifahrerroboter befinden sich in Entwicklung

Es gilt noch Fragen der Sicherheit und der Platzierung zu klären

Bis zum jetzigen Zeitpunkt erreicht das „Geremin“ System Erkennungsraten, die bei durchschnittlich 64 Prozent liegen. Es wird an einem verbesserten System gearbeitet, bei dem die Erkennungsraten deutlich höher liegen sollen. Parallel werden von den Konstrukteuren Fragen zur Platzierung und zur Sicherheit des „Geremin“ Systems untersucht. Man plant jedoch nicht, Funktionen wie Bremsen, Gasgeben und weitere mittels eines solchen Systems steuern zu lassen. Zudem soll das System bei Kurvenfahrten automatisch abgeschaltet werden, um Irritationen des Systems durch die Lenkbewegungen während der Kurvenfahrt zu verhindern. Aktuell verhandle man noch nicht mit der Autoindustrie. Noch geht es nur darum herauszufinden, was mit einem solchem System wie dem „Geremin“ machbar wäre, teilte der DFKI (deutsches Forschungszentrums für künstliche Intelligenz) Forscher Christof Endres mit. Im Gegensatz zu diesem Unterstützungssystem, ist das Roboterauto Leonie sogar in der Lage, Wegstrecken selbstständig steuernd zurückzulegen.

Quelle & Bild: technologyreview

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