Eye-Tracking-Studien sind im Internet, vor allem im Bereich Web-Design, heiß begehrt. Informationen sind nur schwer zu bekommen, da aber nicht nur Webdesigner etwas von den Erkenntnissen der Eyetracking-Forschung haben sollen, gibt es nun eine Liste mit den Top 20 Eyetracking Tipps für Webseiten.

Über Eyetracking


Informationen aus einer Eyetracking-Software bieten Einblick in das natürliche Verhalten von Internetusern.  Wie User auf Webseiten schauen, also gezielt: Welche Bewegungen führen die Augen des User durch?An welchen Stellen der Webseite ist die Aufmerksamkeit am Höchsten? Wo verweilen die Augen (Eye) des Users am längsten? Eyetracking-Software kann diese Augenbewegung aufzeichnen (tracking) und visuell darstellen. Saubere Informationen lassen sich kaum, außer vielleicht mit einer Technologie, wie dem Gedankenlesegerät: Brainpower, ermitteln. Da die westlichen Kulturen daran gewöhnt sind von oben nach unten und von links nach rechts zu lesen, ist bei dem Öffnen einer unbekannten Webseite, was durch Eyetracking-Studien bewiesen wurde, die höchste Aufmerksamkeit links oben in der Ecke des Browsers, dort wo meist das Logo einer Webseite oder eines Unternehmens zu finden ist.

Eyetracking auf Webseiten – Top 20 Tipps

Im Folgenden gibt es eine Auflistung von 20 Erkenntnissen aus dem Bereich Eyetracking, die wichtig sind zum Verstehen, Analysieren und Verbessern von Webseiten. Die richtige Anwendung der Top 20 Eytracking Tipps auf Webseiten führt in fast allen Fällen zu einer deutlichen Steigerung des Wohl-Gefühls der Benutzer, somit zu einer größeren Akzeptanz der Marke und einer damit verbundenden Gewinnsteigerung…

1. Menschen suchen nach Schrift

Text zieht Aufmerksamkeit mehr als Grafiken dies tun. Im Gegensatz zu dem, was viele denken: Das erste was Internetuser auf einer Webseite suchen sind nicht Bildern, sondern ist Text. So sollte man sicherstellen, dass die Informationen, die am wichtigsten ist, immer in Textform vorzufinden und optimal beworben ist, d.h. eine min. 90% Aufmerksamkeit auf sich zieht.

2. Die Ecke links oben

Die natürlichen Augenbewegung konzentrieren sich auf die linke obere Ecke der Seite, dort liegt der Schwerpunkt. Man sollte sich generell an ein Designsystem halten, denn während man eine Webseite nach und nach gestaltet,entwickelt man einen persönlichen Stil, den die User zu schätzen wissen, mögen und vielleicht nur deswegen wiederkommen. Die Gewohnheiten der Leser sollte man stets im Auge behalten, wenn eine Webseite erfolgreich werden soll.

3. Das bekannte F

Nutzer scannen Webseiten wie ein F. Sie starten Oben links, fahren nach rechts. Dann zurück -> nach unten, wieder nach rechts (ein Stückchen weniger als zuvor), wieder zurück und ab nach unten. Am besten positioniert man die Kerninformationen an den Schlüsselpositionen, dort wo das Auge Pause macht und umkehrt. Subheadlines und Aufzählungszeichen helfen dabei, den Leser weiterlesen zu lassen. Hier kann man den Nutzer zu bestimmten Zielen führen.

Eyetracking Versuchskaninchen: Google….erkennt ihr das große F?

4. Leser ignorieren Banner

Leser ignorieren im allgemeinen Banner Anzeigen. Studien haben gezeigt, dass Leser weitgehend Bannerwerbung ignorieren und sich dabei oftmals nur ein Bruchteil einer Sekunde mit Banner-Werbung beschäftigen. Wenn man versucht, Geld mit Werbung zu machen sind, muss man die Anzeigenplatzierung kreativ vornehmen und möglichst Designgenau mit dem Website Stil verschmelzen.

5. Text und Formatierung

Kreative Formatierung und Schriftarten werden von den meisten Usern ignoriert. Warum? Weil Benutzer annehmen, dass das Anzeigen sind und nicht die Information die sie benötigen. In der Tat zeigten Studien, dass Nutzer  Schwierigkeiten hatten, Informationen aufzufinden, wenn in großen bunten Buchstaben Text angezeigt wird. Man sollte eine Website einfach und simpel und nicht so glänzend, dass wichtige Informationen überblendet werden, gestalten. Fett, Kursiv oder Unterstrichene Inhalte werden, bei guter Formatierung gerne als Ankerpunkte beim Lesen genutzt.

6. Zahlen als Ziffern
Leser finden es viel einfacher, Sachinformationen auf Ihrer Website finden, wenn Sie anstelle von Ziffern augeschriebene Zahlen verwenden.

7. Schriftgröße
Bei kleiner Schrift konzentrieren sich User allein auf das Sehen während größere Schriftarten das Scannen zu fördert. Abhängig von Ihren Bedürfnissen, muss man die richtige Schriftgröße wählen.

8. Haupt-Schlagzeilen
Webseiten-Benutzer blicken nur auf eine Sub-Schlagzeile, wenn die Haupt-Schlagzeile ihr Interesse weckt. Um passende Headlines zu kreieren kann man am besten Google Keyword Tool benutzen. Dieses Tool ermöglicht relevante Schlüsselwörter zu finden.

9. Bis zur letzten Zeile
Menschen scannen im Allgemeinen bis an den unteren Teile der Seite. Dieses Verhalten kann man zum Vorteil nutzen. Man muss den User auf jeder einzelnen Seite durch diese führen und auf diesem Weg Leckerlies verteilen. Markieren von bestimmten Abschnitten oder Erstellen von Aufzählungen erleichtert die Übersicht und so ist`s leicht Informationen zu finden und den Überblick zu behalten.

10. Kurze Absätze

Kürzere Absätze sind besser als lange. Die Informationen auf einer Seite sollten für die kurze Aufmerksamkeitsspanne, die die meisten Internet-Nutzer haben, gestaltet werden. Kurz und Prägnant kommt am Besten.

11. Das Ein Säulen Format

In Studien haben Ein-Säulen-Formate mit einer besseren Leistung als multi-column-Formate abgeschnitten.Der Grund ist einfach: Ein-Säulen-Formate überwältigen die Besucher nicht mit zu vielen Informationen. Simpler ist wie schon gesagt einfach besser. Mehrere Spalten werden meistens ignoriert.

12. Anzeigen neben den besten Inhalten

Anzeigen, die neben den besten Inhalte platziert sind, werden  häufiger gesehen. Und auch hier gilt, eine möglichst nahtlose Design Integration verhilft zu mehr Conversion.

13. Textanzeigen besser als Banner
Wie ich bereits gesagt habe, der durchschnittliche Internet-Nutzer hat im Allgemeinen nicht viel Zeit die Dinge zu betrachten. Textanzeigen sind deshalb so viel besser, weil sie sind nicht störend sind und mit dem Rest der Inhalte auf der Seite verschmelzen. Je weniger der User durch Optik irritiert wird, desto besser für eine Webseite und letztendlich mehr Erfolg.

14.Große Bilder vrs. Kleine Bilder

Größere Bilder erhalten mehr Aufmerksamkeit. Wenn  Bilder auf einer Seite verwendet werden gilt die Regel: Je größer ist besser.

15. Gesichter von Menschen
Ein klares Gesichter in Bildern ziehen viel Augenfixierung. Es sollte auch darauf hingewiesen, dass Fotos mit „echten“ Menschen (keine Models) um ein vielfaches besser abschneiden.

16. Schlagzeilen
Schlagzeilen lenken den Blick.

17. Gut gestaltete Schaltflächen und Buttons
Nutzer verbringen viel Zeit mit der Suche nach Schaltflächen und Menüs. Das Navigationsystem ist ein wichtiger Bestandteil einer Seite. Das der User nach Schaltknöpfen suchen muss, das verschafft nur Frust. Also ran ans Design und das Navigationskonzept verbessern!

18. Listen erstellen
Listen halten Leser. An einer interessanten Liste kann der User schon man anhalten und genauer schauen. Das Erstellen von interessanten Listen führt zu höherer Verweildauer und einem insgesamt wertvolleren Eindruck der Information.

19. Riesige Textblöcke

Große Blöcke von Text unbedingt vermeiden. Studien haben gezeigt, dass durchschnittliche Besucher nicht die Zeit hat, um große Textblöcke, egal wie informativ und gut geschrieben, durchzulesen. Das Brechen von Textblöcken oder das Verkürzen und Bulletpointen schafft Abhilfe bei diesem Problem.

20. Das Nutzen von Leerraum

Leerraum ist gut. Obwohl es verlockend sein kann, alle Teile einer Webseite mit Informationen zu füllen, es ist tatsächlich besser, einige Stellen in einer Website frei von jeglichen Text / Informationen zu lassen. Sites die zu vollgestopft sind neigen dazu den User zu überfordern. Also die Dinge einfach halten und dem Leser visuellen Freiraum lassen, sodaß sich seine Augen auch einmal ausruhen können.

6 Kommentare

  1. Köln | Dialog

    24. September 2010 at 11:19

    Dieses wichtige Thema habt Ihr sehr gut ausgearbeitet und präsentiert – Kompliment und besten Dank!

    Köln | Dialog
    Claudius Langen

  2. webdesign in Hamburg

    3. Februar 2011 at 18:48

    Guter Artikel!
    Dies sind einige sehr wichtiger Punkte der Website Optimierung.
    Hätte mir einen Eytracking Generator für Eure Website als Beispiel gewünscht 🙂

    Danke

  3. Systemhaus

    12. September 2011 at 22:14

    Hallo, gibt es aktuelle Studien zum Thema, die bereits Social-Media PlugIns berücksichtigen?

  4. Lammfell

    14. September 2011 at 11:44

    sehr guter und kompakter Artikel. Dies bedeutet aber auch, dass die seitlichen Google-Anzeigen nur sehr bedingt wahrgenommen werden.

  5. Punktehandel

    4. Mai 2012 at 22:37

    Hallo

    Schade, dass ihr euch bei der Übersetzung aus dem englischen nicht genug Zeit genommen habt. Google Übersetzungen sollte man nie nutzen, da die eigene Meinung sonst auf der Strecke bleibt.

    Die Informationen sind im englischen einfach noch fesselnder geschrieben.

    Aber schön, dass die Tipps jetzt auch ins Deutsche übersetzt wurden.

  6. Tobias

    6. Februar 2014 at 20:26

    Man kann natürlich nicht pauschal sagen, dass jeder der Punkte in jedem Fall gilt. Auf machen Seiten zieht auch ein Banner die Aufmerksamkeit auf sich, wenn er entsprechend gestaltet ist.

    Im Vorfeld hilft es auf alle Fälle, wenn man die Heatmap mit einem Online-Tool wie scoreweb berechnen lässt. So was kommt einem echten Eyetracking sehr nahe und ist deutlich günstiger. Den Erfolg misst man dann mit entsprechenden Analyse-Tools wie Google Analytics oder eTracker.

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