Neben der Entwicklungen im Bereich Elektromobilität ist auch die Suche nach alternativen, umweltfreundlichen Treibstoffen für Verbrennungsmotoren weiterhin von Relevanz. Der Grund ist einfach: Während wir in modernen Industriestaaten frühzeitig verstärkt auf Elektroautos setzen können, wird dies in Entwicklungs- und Schwellenländern eine größere Herausforderung sein. Bis sich die Mobilität auch in diesen Ländern von Grund auf ändern kann, ist es durchaus sinnvoll, PKW mit Verbrennungsmotoren nachhaltiger und umweltfreundlicher zu machen. Ein afrikanisches Unternehmen möchte aktuell einen Biotreibstoff etablieren, der aus Nüssen hergestellt wird.


Nussöl kann Diesel-Treibstoff ersetzen

Bisher wurde der Baum Croton megalocarpus vor allem genutzt, um sein Holz als Feuerholz zu verwenden. Das kenyanische Unternehmen Eco Fuels Kenya (EFK) hat jedoch eine weitere Verwendung für den Baum gefunden: Aus den Nüssen, die er trägt, lässt sich ein umweltfreundlicher Biotreibstoff herstellen. Der große Vorteil daran: Die Nüsse des Baumes können problemlos lokal von Farmern bezogen werden, ohne dass zusätzliche Exemplare gepflanzt werden müssen, da der Baum in Afrika äußerst weit verbreitet ist.


Das Öl der Croton-Nüsse kann als direkter Ersatz für Diesel-Treibstoff genutzt werden. EFK gibt an, sich die Nüsse als erstes Unternehmen zu Nutze zu machen, um daraus Treibstoff herzustellen. Die Nüsse des Baumes galten bislang als nutzlos, was wohl ein Grund dafür sein könnte, dass EFK inzwischen ein Netzwerk von 3000 Farmern aufgebaut hat, von denen das Unternehmen die Früchte beziehen kann. „We can buy nuts from farmers so they get an income and we have a business model that does not require $10 million of funding and a big plantation to get off the ground…Everything we source, process, and sell should be within 100 kilometers of the factory„, so Myles Katz, der Direktor von EFK. Letztes Jahr konnten so 1000 Tonnen Nüsse bezogen werden.

Lokale Produktion macht den Treibstoff äußerst umweltfreundlich

Auf der Webseite beschreibt EFK das Nussöl als „komplett umweltfreundlich“. Der Croton megalocarpus gedeiht ohne zusätzliche Dünger oder Bewässerung, und die Produktion des Nussöls benötigt nur wenig Energie verglichen mit traditioneller Treibstoffherstellung. Außerdem müssen die Farmer keine Anbaufläche für den Baum opfern und können die Nüsse für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr einlagern. Der neu entdeckte Nutzen der Nüsse könnte zu einer Aufforstung führen, was sowohl gut für den Boden ist als auch einen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Da der Treibstoff lokal produziert wird, reduziert er auch die CO²-Emissionen in der Region.

EFK produziert außerdem organischen Dünger aus den Schalen der Croton-Nüsse und verarbeitet die Rückstände aus der Öl-Herstellung zu Nahrungsmitteln für die Geflügelzucht. Ab 2017 plant EFK eine Aufforstung, in deren Rahmen bis zu 300.000 neue Bäume gepflanzt werden sollen.

via Inhabitat.com

1 Kommentar

  1. Blackcrack

    3. Januar 2017 at 14:26

    Hi,

    ach schon wieder ganze Wälder vernichten und uns dann wieder müll
    verkaufen wollen, besser wärs, wenn wir klip und klar Electroantriebe
    bevorzugen, anstatt auf anderes aus zu weichen und monokulturen
    zu unterstützen.. Habt Ihr noch nichts gelernt vonw egen den Palmöhlplantagen ?

    viele Grüße
    Blacky

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