Daniel Domscheit-Berg gilt als Deutsches Gesicht der Enthüllungsplattform Wikileaks. Schon sehr früh machte sich der Whistleblower für mehr Transparenz und Informationsfreiheit im Netz stark und lernte unter anderem im Jahr 2007 Julian Assange im Chat kennen. Daniel Domscheit-Berg befasste sich schon in seiner Kindheit mit Computern, bekam mit 16 dann auch erstmalig Zugang zum Internet und studierte nach seinem Abitur Informatik in Mannheim.


Wikileaks ist nicht mehr das, was es einst war

Öffentlich als „Bruder im Geiste“ bezeichnet, arbeiteten Daniel Domscheit-Berg und Julian Assange ziemlich eng zusammen und stellten die Enthüllungsplattform Wikileaks gemeinsam unter mehreren Identitäten fertig. Daniel Domscheit-Berg kündigte für die Weiterentwicklung von Wikileaks sogar seinen Job und bezeichnete das Projekt als „Meilenstein in der Entwicklung der Informationsgesellschaft“. Nach dem ersten großen Coup von Wikileaks, der mit der Enthüllung der Daten der Schweizer Bank Julius Bär und der folgenden Aufdeckung der Steuerhinterziehungen im großen Stil einherging, vertrat Daniel Domscheit-Berg die Ansicht alles richtig gemacht zu haben. Im Laufe der Entwicklungen brach Domscheit-Berg jedoch zunehmend mit Wikileaks. Das lag unter anderem daran, weil die Zukunftsvisionen von Domscheit-Berg und Assange nicht mehr einem Nenner gleich kamen. Der Rückzug sorgte für eine Medienschlammschlacht, die Domscheit-Berg unter anderem dazu bewog das Buch „Inside Wikileaks: Meine Zeit bei der gefährlichsten Webseite der Welt“ zu schreiben. Im Jahr 2013 erschien der passende Spielfilm zum Werk mit dem Titel „Inside Wikileaks“.


Openleaks als Zukunft für mehr Transparenz im Netz

Domscheit-Berg gründete Ende 2010 zusammen mit anderen ehemaligen Wikileaks Mitgliedern die Enthüllungsplattform „Openleaks„, welche den Visionen des IT-Experten eher gerecht wird und Whistleblowern die Möglichkeit einräumt entsprechend taugliches Material sicher und anonym an ausgewählte Medien weiterleiten zu können. Im Januar 2011 ging Openleaks online. Allerdings wurde dem Projekt nur wenig Beachtung geschenkt, so dass es im Herbst 2012 zunächst wieder offline genommen wurde. Laut Domscheit-Berg werden die Arbeiten an Openleaks jedoch fortgeführt. zunehmend sei der Experte jedoch auch mit anderen Projekten beschäftigt, wie er im Juli 2013 bereits mitteilte.

Daniel Domscheit-Berg wird auch heute noch viel seitens der Medien als Experte herangezogen. Im Rahmen der Sendung „Planet Wissen“ äußert sich Daniel Domscheit-Berg als Studiogast zu seinem leben nach Wikileaks und seinem heutigen Wirken. Er selbst ist politscher Geschäftsführer der Piratenpartei in Brandenburg. Seine Frau ist Vorsitzende der Partei. Unser heutiger TV Tipp für Interessierte ist ab 22:45 Uhr bei ARD alpha einzuschalten. Der passende Beitrag vom WDR mit Jo Hiller in der Moderation ist bereits im Netz verfügbar.

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