Konventioneller Ackerbau ist in der Wüste nur schwer zu betreiben. Selbst mit modernen Bewässerungsmethoden ist die Belastung für die Böden in der Regel zu hoch. In Australien wurde nun allerdings eine besondere Form der Wüstenfarm errichtet. Diese setzt zum einen auf Hydrokulturen – die Pflanzen wachsen also nicht im Boden, sondern innerhalb einer speziellen Nährlösung. Zum anderen wird entsalztes Meerwasser zur Bewässerung der Pflanzen genutzt. Dazu wurde neben die zwanzig Hektar große Farm gleich noch ein riesiges Solarkraftwerk gesetzt. Dort bündeln 23.000 Spiegel das Sonnenlicht und leiten es in Richtung eines Empfangsturms. Auf diese Weise besitzt das angebundene Solarkraftwerk eine Kapazität von immerhin 39 Megawatt.


Jährlich können bis zu 17.000 Tonnen an Gemüse geerntet werden

Dies genügt, um die Entsalzungsanlage mit ausreichend Energie zu versorgen und in kalten Winternächten noch zusätzlich die Gewächshäuser zu beheizen. Für den Notfall steht zudem auch ein Anschluss an das öffentliche Stromnetz zur Verfügung. Ziel der Wüstenfarm ist es aber, darauf vollständig zu verzichten. Pro Jahr lassen sich in den Gewächshäusern auf diese Weise bis zu 17.000 Tonnen Gemüse anbauen. Aktuell werden dabei vor allem Tomaten gepflanzt und geerntet. Diese sind bereits auch in australischen Geschäften zu kaufen. Zukünftig soll zudem mit dem Anbau und der Vermarktung von weiteren Gemüsesorten, Früchten und Kräutern begonnen werden. Spezielle Insekten verhindern zudem, dass Ungeziefer in den Gewächshäusern Fuß fasst und Schaden anrichtet.


Die Landwirtschaft soll frei von fossilen Energieträgern werden

Ganz billig war der Bau der Farm in der Wüste allerdings nicht. So beziffert das Unternehmen Sundrop Farms die Kosten auf rund zweihundert Millionen Dollar. Lohnen soll sich das hohe Investment allerdings trotzdem, weil keine Energiekosten anfallen und so die laufenden Kosten sehr niedrig sind. Sundrop Farms hat es sich dabei zum Ziel gesetzt, die Landwirtschaft von ihrer Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu befreien. Dies soll keineswegs nur in Australien geschehen. Auch in Portugal und in den Vereinigten Staaten hat das Unternehmen bereits entsprechende Farmen errichtet – wenn auch nicht in dieser Größe und in der Wüste.

Via: Inhabitat

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.