Auf der Suche nach zukunftsträchtigen Lösungen im Hinblick auf die Energiewende sind wir auf das spannende Konzept von Rolf Becker gestoßen. Der 77 Jährige hat ein Modell entwickelt um mit Autobahnen Strom gewinnen zu können. Dabei sind Walzen auf dem Mittelstreifen angebracht. Die Walzen werden vom Wind der vorbeirauschenden Autos und LKWs angetrieben. Fernab von den Straßen sind zudem Solarmodule ergäänzend denkbar. Über eine Erdverkabelung wird der somit generierte Strom abtransportiert.


Energie-Autobahn mit Charakter

Die auf dem Mittelstreifen von Autobahnen befindlichen Walzen saugen den Wind vorbeifahrender Fahrzeuge auf und generieren somit Strom. Der Vorteil bei solch einer Anlage ist, dass der Fahrtwind der Autos und LKWs für die Energiegewinnung genutzt werden kann, und dass dieser auch bei Windstille die Walzen antreibt. Solarmodule dürften eine sinnvolle Ergänzung darstellen, führt der ehemalige Flugzeugingenieur weiter fort. Entweder werden die Module neben den Straßen an den Hängen installiert, oder übernehmen teilweise auch die Funktion stromproduzierender Lärmschutzwände. Für den letzteren Einsatz gibt es ebenfalls schon Konzepte, die aus der Niederlande stammen.


Die Energie-Autobahn bringt noch weitere Vorteile mit sich. Zum einen wird kein zusätzliches Land zerstört, zum anderen ist auch keine weitere Lärmbelästigung vorhanden. Bei einer Autobahnstrecke von 13.000 Kilometern, gebe es zudem auch genügend Fläche um Energie produzierende Walzen zu installieren. Das Land könnte dabei geschont werden und wieder für den Ackerbau dienen, statt riesige Flächen mit Windrädern vollzustellen. Der 77 Jährige arbeitet bereits seit 20 Jahren an seiner Idee. Diese final umzusetzen dürfte noch einmal einen Kraftakt bedeuten. Schätzungen des Experten zufolge ließen sich durch die günstigeren Walzen, die auch keine großartigen Bauarbeiten voraussetzen, stolze 40 Milliarden Euro sparen. Spätestens bei dieser Zahl dürften doch auch die Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hellhörig werden.

Rolf Becker schlägt vor, dass man die Effektivität seiner Walzen zunächst auf einem kleinen Autobahn-Abschnitt teste. Es würde erstmal Arbeit bedeuten, die Technologie umzusetzen „aber es wäre auch ein technischer Vorsprung, und wir würden uns unabhängiger von anderen Ländern machen“, so Rolf Becker in einem Interview mit der Shz. Das Konzept wurde bereits an das Bundeskanzleramt verschickt. Hier bat man den Tüftler jedoch um eine Weiterleitung an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Es wäre begrüßenswert, wenn sich der Sache angenommen und zumindest ein Feldversuch gestartet wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.