Neue Arten von Energiespeichern sind notwendig, um die Energiewende zu einer Erfolgsgeschichte werden zu lassen. Denn nur wenn es gelingt, die wechselhaften Erneuerbaren Energien sinnvoll zu speichern, kann irgendwann tatsächlich einmal auf fossile Energieträger verzichtet werden. Ein norwegisches Startup hat in diesem Zusammenhang nun eine interessante Technologie präsentiert: Ein speziell entwickelter Beton kann Wärme besonders lange speichern und ist mit einem Gerüst aus Stahlrohren durchzogen. In diese wird dann wiederum unter hohem Druck Wasserdampf oder Spezialöl geleitet. Auf diese Weise kann ein etwa containergroßes Modul rund zwei Megawattstunden Energie speichern. Dass die Technik dabei tatsächlich funktioniert, wurde unlängst durch die Prüfgesellschaft DNV GL bestätigt.


Größere Mengen Energie können über einen langen Zeitraum gespeichert werden

Ein Vorteil der neuen Technologie: Die einzelnen Module lassen sich einfach miteinander verbinden, so dass die Größe des Energiespeichers je nach Bedarf variiert werden kann. Ein Rechenbeispiel zeigt dabei das Potential der Technologie: Um Hamburg sicher durch eine windstille Nacht zu bringen, müsste in etwa ein Containerschiff mit gefüllten Speichermodulen zur Verfügung stehen. Der Betonspeicher eignet sich dabei vor allem dafür, größere Mengen an Energie über einen längeren Zeitraum zu speichern – beispielsweise als Notfallreserve in einer Fabrik. Für kleinere Mengen, die regelmäßig benötigt werden, wird vermutlich auch weiterhin die klassische Batterie das Mittel der Wahl der sein.


Eine erste Anlage in Abu Dhabi ist bereits im Einsatz

Ein Speichermodul aus Beton kostet dabei rund 50.000 Euro. Zu Demonstrationszwecken wurde in Masdar City in Abu Dhabi bereits ein erster Speicher in unmittelbarer Nähe eines Solarkraftwerks errichtet. Weitere Pilotprojekte sollen zudem zeitnah umgesetzt werden. Einmal installiert sollen die Module dann für rund fünfzig Jahre ihren Dienst verrichten. Die Erfinder – das norwegische Unternehmen EnergyNest in Zusammenarbeit mit HeidelbergCement – weisen zudem auf weitere Vorteile hin: Die Speichermodule bestehen aus umweltfreundlichen Materialien und lassen sich lokal produzieren. Zudem sind sie nicht besonders wartungsintensiv und können kostengünstig unterhalten werden.

Via: EnergyNest

1 Kommentar

  1. Scharbap

    22. Juli 2016 at 20:41

    Laut Golem.de hat der Block einen maximalen Wirkungsgrad von 40%. Alao rund 2/3 der reingestecken Energie geht „verloren“.

    Li-Mg Akkus haben 80-90% Wirkungsgrad. Aber sau teuer und gefährlich.

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