Lithium-Ionen-Batterien werden aktuell für eine Vielzahl an Produkten verwendet. Bolivien hofft sogar, durch den Abbau des Rohstoffes zu Reichtum zu gelangen. Allerdings haben die Akkus auch einen großen Nachteil: Sie sind vergleichsweise leicht entzündlich. Dies musste im vergangenen Jahr etwa der koreanische Hersteller Samsung erfahren. Dessen Smartphone Galaxy Note 7 musste letztlich wieder vom Markt genommen werden, weil ein Problem mit Kurzschlüssen in den Akkus nicht dauerhaft gelöst werden konnte. Andere elektronische Produkte – etwa Hoverboards – sind daher bei manchen Airlines auch vom Transport ausgeschlossen. Bei Implantaten kommt zudem ein weitere Problem hinzu: Gehen die Akkus kaputt, können gefährliche Chemikalien austreten. Chinesische Forscher haben daher nun eine sichere Alternative auf Kochsalz-Basis entwickelt.


Im schlimmsten Fall tritt nur eine Kochsalzlösung aus

Der Ansatz, Energie in einer Salzlösung zu speichern, ist nicht komplett neu. Dies wird beispielsweise auch bei einigen Solarkraftwerken ausprobiert, um eine konstante Einspeisung in das öffentliche Stromnetz garantieren zu können. Bisher sind solche Akkus aber nicht biegsam. Selbiges gilt für die besonders sicheren Lithium-Ionen-Akkus, die bisher bei Implantaten zum Einsatz kommen. Die Forscher in China haben diese Problematik nun aber gelöst, indem sie giftige und entflammbare Materialien durch harmlose Natrium-Ionen-Lösungen ersetzt haben. Die Leistungsfähigkeit des Akkus wurde dadurch nicht entscheidend eingeschränkt. Dafür aber die Sicherheit massiv erhöht: Selbst wenn die Batterie kaputt geht, tritt lediglich eine Kochsalzlösung aus.


Die Akkus können viele Formen annehmen

Dies wiederum sorgt dafür, dass bei der Konstruktion der eigentlichen Batterie keine besonderen Vorschriften beachtet werden müssen – sie kann also auch gebogen oder gefaltet werden. Den Angaben der Wissenschaftler zufolge hält die Neuentwicklung die strengen Vorschriften für Batterien in Herzschrittmachern ein. Die Forscher produzierten so beispielsweise einen Akku in der Form eines Gürtels. Bei diesem wurden Elektroden auf ein Netz aus Stahldraht aufgetragen. Denkbar sind aber auch noch viele andere Formen, wodurch die Zahl der Anwendungsmöglichkeiten extrem groß ist: Angefangen von Smartwatches bis hin zu Herzschrittmachern. Bisher haben die chinesischen Forscher rund um Yonggang Wang an der Fudan University in Shanghai allerdings nur die grundlegende Forschungsarbeit erledigt. Nun muss die Technologie zur Marktreife gebracht werden – was noch viel Zeit in Anspruch nehmen dürfte.

Via: Cosmos Magazine

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