Strom aus Solarzellen ist bereits wirtschaftlich. Die Herstellungskosten liegen bei den effektivsten Anlagen bei etwa vier Cent pro Kilowattstunde. Solarthermische Anlagen hinken hier hinterher. Das beste Angebot bisher liegt bei gut fünf Cent pro Kilowattstunde. Das könnte sich ändern. Das Jungunternehmen Skysun aus Bay Village im US-Bundesstaat Ohio, das praktisch zu den Sandia National Laboratories gehört, einer Forschungseinrichtung des US-Energieministeriums, hat Heliostaten entwickelt, die um ein Drittel billiger sind als heute eingesetzte. Heliostate sind Spiegel, die mit Hilfe von Motoren so bewegt werden, dass sie die Wärmestrahlen der Sonne stets auf einen Receiver an der Spitze eines Turms konzentrieren. Sie folgen damit dem Lauf der Sonne. Die Stromkosten können dadurch um 13 Prozent sinken.


Höllische Temperaturen im Receiver

Im Receiver werden Temperaturen von 800 Grad Celsius erreicht. Diese Wärmeenergie wird an einen Wasser-Dampfkreislauf übertragen. Wegen der großen Hitze hat der entstehende Dampf etwa die gleichen Eigenschaften wie der in einem modernen Kohlekraftwerk, sodass Standard-Turbogeneratoren zur Stromerzeugung eingesetzt werden können. Diese sind weitaus kostengünstiger als Spezialmaschinen.


Während jeder Heliostat in einem heute existierenden Solarturmkraftwerk von einem eigenen Motor bewegt wird, nutzen die Skysun-Ingenieure einen einzigen Motor, um eine ganze Reihe von Spiegeln zu bewegen. Diese sind auf zwei Rohren befestigt, durch die Seile verlaufen. Hier greift der Motor ein, ähnlich dem Piloten eines Lenkdrachens, der sein Luftgefährt ebenfalls mit zwei Seilen lenkt.

Solarstrom fließt auch nachts

Mit der Kostensenkung könnten Solarturmkraftwerke Kohle- und Kernkraftwerken Konkurrenz machen. Anders als Solarstrom aus Zellen, der nur dann fließt, wenn die Sonne scheint, produzieren solarthermische Kraftwerke auch nach Sonnenuntergang. Ein Teil der solaren Wärme wird tagsüber in einen riesigen Speicher geleitet, der meist mit flüssigem Salz gefüllt ist. Nachts wird diese Energie genutzt, um wiederum Dampf und Damit Strom zu erzeugen. Diese indirekte Stromspeicherung ist weitaus billiger als die Pufferung in Batterien, die bei fotovoltaisch erzeugter Energie die einzige Möglichkeit ist, Solarstrom auch nachts zu nutzen.

1 Kommentar

  1. Joe Powersberg

    7. Oktober 2017 at 00:19

    Klingt ja prima. Gibts dazu nen weiterführenden Link?

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