Tierversuche sind bereits seit langer Zeit umstritten. Bisher allerdings sahen sich viele Kosmetikkonzerne nicht in der Lage vollständig darauf zu verzichten. Doch der technische Fortschritt könnte auch hier zu einer Lösung führen. Zahlreiche Branchen schwärmen bereits von den Möglichkeiten, die ihnen die 3D-Drucktechnik einmal bieten wird. Die Pharma- und Kosmetikbranche gehörte bisher nicht unbedingt dazu. Jetzt aber arbeitet der französische Konzern L’Oréal mit dem Biotech Unternehmen Organovo zusammen. Gemeinsam soll eine Technik entwickelt werden, mit der sich menschliche Haut künstlich reproduzieren lässt.


Schicht für Schicht entsteht künstliche Haut

L’Oréal knüpft damit an eine lange Tradition an. Bereits in den 1980er Jahren war es dem Konzern gelungen, die Hautoberfläche des Menschen zu rekonstruieren. Seitdem produziert ein Forschungszentrum des Konzerns jährlich mehr als 100.000 künstliche Exemplare der Hautoberfläche. Diese werden dann genutzt, um die neuen Produkte auf allergische Reaktionen und Hautirritationen zu testen. Die neue Kooperation soll nun zusätzlich noch deutlich in die Tiefe gehen. Denn Organovo hat eine Technik entwickelt, mit der die Haut per 3D-Druck in mehreren Schichten nachgebaut wird. Bei jeder einzelnen Schicht lässt sich dabei die Zahl der verwendeten lebenden Zellen, sowie deren Größe und Dichte festlegen. Auf diese Weise ist der Konzern in der Lage eine Kopie der menschlichen Haut zu produzieren, die dem Original in Form und Funktion extrem nahe kommt.


Möglichkeiten sind unbegrenzt

Der dabei zum Einsatz kommende Drucker trägt den Namen NovoGen Bioprinter. Das Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Sicherheit der neuen Produkte des Kosmetikkonzerns zu erhöhen und gleichzeitig die Zahl der Tierversuche weiter zu reduzieren. „Das Potential, wohin uns dieses neue Technologiefeld und die Forschung in diesem Bereich bringen kann, ist grenzenlos“, zeigte sich auch L’Oréal Vizepräsident Guive Balooch begeistert von den neuen Möglichkeiten.

Via: Gizmag

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