Die französische Nationalversammlung sorgte im vergangenen Jahr bei Umweltschützern für große Begeisterung. Denn die Volksvertretung beschloss, ab dem Jahr 2020 die Nutzung von Plastikgeschirr sowie Plastikbechern und Plastikverpackungen vollständig zu verbieten. In der indischen Hauptstadt Neu Delhi wollte man mit einer ähnlichen Regelung allerdings nicht noch drei Jahre warten. Stattdessen wurde Einweg-Plastik bereits ab dem 01. Januar 2017 komplett aus der Stadt verbannt. Verstöße können mit Geldstrafen von umgerechnet bis zu 150 Euro geahndet werden. Das Verbot bezieht sich dabei auf Plastiktüten, aber auch auf die beliebten Teebecher aus Plastik sowie Plastikgeschirr. Fraglich ist allerdings noch, inwieweit die Behörden in der Lage sein werden, die neue Regelung auch tatsächlich umzusetzen.


Plastikmüll ist in Asien ein weit verbreitetes Problem

Notwendig wäre eine Reduzierung des Plastikmülls allerdings durchaus. Den Angaben der Stadtverwaltung zufolge wurden beispielsweise im Jahr 2012 von den rund 17 Millionen Einwohnern der Hauptstadtregion täglich 574 Tonnen Plastikmüll produziert. Dies ist besonders problematisch, weil das nicht mehr benötigte Plastik in Indien nicht systematisch eingesammelt wird. Vielmehr landet ein Großteil des Mülls einfach in der Umwelt und verstopft dort Abwasserleitungen, wird für Tiere zur tödlichen Gefahr und verschmutzt teilweise auch die Flüsse und Ozeane. Indien ist mit dieser Problematik in Asien allerdings nicht allein: Die fünf Länder, die den größten Beitrag zur Plastikverschmutzung der Ozeane leisten, kommen allesamt vom asiatischen Kontinent.


Essbares Plastik könnte eine Alternative sein

In Neu Delhi soll damit nun aber zumindest teilweise Schluss sein. Dazu beigetragen haben dürften auch Probleme mit den drei Müllverbrennungsanlagen der Stadt, die massiv zu der immer schlimmer werdenden Luftverschmutzung beitragen. Noch allerdings tun sich die Händler und ihre Kunden schwer damit, Alternativen zur Plastikverpackung zu finden. Die indische Firma EnviGreen will aber eine smarte Lösung für die Problematik entwickelt haben: Essbares Plastik. Der neue Kunststoff soll dabei nicht nur biologisch abbaubar sein, sondern auch von Tieren gefressen werden können, ohne dass diese einen qualvollen Tod sterben müssen. Inwieweit sich diese Alternative allerdings durchsetzen wird, bleibt noch abzuwarten.

Via: Treehugger

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.