Japan gehörte lange Zeit zu den Ländern mit dem höchsten Anteil an Atomstreit weltweit. Seit der Atomkatastrophe von Fukushima allerdings sind die meisten Kraftwerke außer Betrieb. Die isoliert gelegene Insel ist seitdem auf den Import fossiler Energieträger angewiesen. Dies ist aber nicht nur vergleichsweise teuer, sondern geht auch mit einer enormen Umweltbelastung einher. Das Land versucht daher schon seit einiger Zeit den Anteil der Erneuerbaren Energien am Energiemix zu steigern. Auf einer so dicht besiedelten Insel wie Japan ist dies aber gar nicht so einfach. So wurden bereits einige ungenutzte Golfplätze in Solarparks verwandelt. Nun soll ein Stausee des Yamakura Damms in der Nähe von Tokio mit Solarpanels bestückt werden.


Der erste Solarpark soll bereits mehr als 8000 Tonnen an Emissionen einsparen

Die Idee Wasserflächen mit Solarmodulen zu bedecken, ist dabei nicht neu. In Großbritannien beispielsweise wurde ein entsprechendes Projekt bereits umgesetzt. In Japan denkt man nun allerdings in deutlich größeren Dimensionen und möchte so dazu beitragen, dass die Solarenergie einen signifikanten Anteil der Energieversorgung des Landes übernimmt. Das erste Projekt am Yamakura Damm beinhaltet dabei rund 51.000 Solarpanels und bedeckt eine Fläche von 18 Hektar. Dies genügt, um 13,7 Megawattstunden Strom zu produzieren, was in etwa dem Verbrauch von 5000 Haushalten entspricht. Auch die Einsparungen für das Klima sind nicht zu verachten: Der Solarstrom spart etwa 8.170 Tonnen an Klimaemissionen ein.


Kreative Lösungen sollen neue Investoren generieren

Umgerechnet auf die alternativ benötigte Menge an importierten Öl entspricht dies einer Ersparnis von jährlich 19.000 Barrel. Sollte sich das Projekt dabei als erfolgreich erweisen, sollen schon bald weitere Solarfarmen auf dem Wasser folgen. Nach Angaben des Betreibers Kyocera Power könnten so zahlreiche Wasserreservoirs, die normalerweise für landwirtschaftliche Zwecke und zur Flutkontrolle eingesetzt werden, noch eine weitere Nutzungsmöglichkeit erhalten. Auch ansonsten geht Japan ungewöhnliche Wege bei der Vermarktung von Solarparks. So wird eine noch unfertige Solarfarm aktuell bei Yahoo! Finance versteigert. Auf diese Weise sollen Investoren gewonnen werden, die bisher noch nicht in der Solarbranche aktiv waren.

Via: DigitalJournal

1 Kommentar

  1. David Kummer

    4. Februar 2016 at 16:32

    Mir kommt gerade noch eine andere Frage in den Sinn, eine die bisher immer ignoriert wurde bei dem Thema.
    Was ist mit der Fischzucht in den Seen? Ohne Licht kein Algenwachstum, ohne Algen keine Fische! In Deutschland werden die meisten Seen zum Fischen genutzt, und dafür wird schon heute einiges bezahlt, wenn aber keine Fische mehr wachsen können, einfach weil die Lebensgrundlage fehlt, was wird dann aus diesen Menschen?

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